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Kommt ein Netto nach Dipperz? Planungen für Discounter vorgestellt

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Von: Rainer Ickler

Freie Fläche direkt an der Kreuzung der Bundesstraße 458 im Dipperzer Gewerbegebiet
Auf dieser freien Fläche direkt an der Kreuzung der Bundesstraße 458 will Netto im Dipperzer Gewerbegebiet unterhalb der Fuldaer Bickhardt-Bau-Zentrale einen Discounter-Markt errichten. © Rainer Ickler

Schon seit einigen Wochen gibt es Spekulationen. Jetzt steht fest: Der Discounter Netto will im Gewerbegebiet Dipperz einen Markt mit knapp 800 Quadratmetern Verkaufsfläche errichten. Doch einer Realisierung muss die Regionalversammlung des Regierungspräsidiums (RP) zustimmen.

Dipperz - In der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung wurden das Projekt und der Zeitplan vorgestellt. Entstehen soll der Discounter auf der Fläche direkt an der Kreuzung Bundesstraße/Gewerbegebiet unterhalb von Bickhardt-Bau und gegenüber des Autohauses Will. Investor ist die Hohmann Group/Bauatelier 24 von Jochen Hohmann aus Künzell.

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Michael Strzyz erläuterte für den Investor die Planungen und Voraussetzungen, damit das Bauverfahren beginnen kann. Netto-Gebietsleiterin Katharina Diekmann stellte das Unternehmen vor. Netto ist eine Edeka-Tochter und beschäftigt bundesweit 76.700 Mitarbeiter in 420 Filialen. Marktanalysen hätten ergeben, dass in diesem Bereich des Landkreises noch Bedarf vorhanden sei. Geplant ist ein Markt mit einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern und 90 Parkplätzen. Dazu kommt ein Lager.

Damit handelt es sich nicht um einen großflächigen Einzelhandel. Aber trotzdem müssten noch viele planerische Hürden übersprungen werden, bis es zu einer Baugenehmigung kommt, sagte Strzyz. Zunächst müsse im Zuge der Regionalplanung des RP Kassel eine Verträglichkeitsanalyse erstellt werden. Da gehe es unter anderem um die Auswirkungen auf die Nachbarkommunen und auf die Natur. Dieses Gutachten soll bis Ende Mai abgeschlossen sein und dann dem Regierungspräsidium vorgelegt werden.

Falls die Kasseler Behörde die Analyse anerkennt, muss sich in einem nächsten Schritt die Regionalversammlung mit dem geplanten Bau des Discounters befassen und darüber abstimmen. Die Regionalversammlung Nordhessen besteht aus 43 Mitgliedern, die von den Vertretungskörperschaften der Landkreise Fulda, Hersfeld-Rotenburg, Kassel, Schwalm-Eder, Waldeck-Frankenberg, Werra-Meißner sowie Stadt und Landkreis Kassel zusammensetzt.

Bei der Sitzung im Herbst könnte das Thema Netto-Markt behandelt werden, sagte Strzyz. Nach einer positiven Abstimmung müsste der Bebauungsplan geändert werden. Bis alle Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange eingegangen und abgewogen sind, werde einige Zeit ins Land gehen. Mit den Bauarbeiten könnte dann im Herbst 2024 begonnen werden und im zweiten Quartal 2025 könnte der Discounter seine Waren anbieten – wenn alles nach Plan verläuft.

Falls dies nicht der Fall ist und eine Genehmigung des Marktes im Gewerbegebiet abgelehnt wird, soll der Vertrag, den die Gemeinde mit dem Investor geschlossen hat, gekündigt werden, damit das Grundstück anderweitig veräußert werden kann, sagte Bürgermeister Klaus-Dieter Vogler (parteilos). Derzeit sei die Fläche bis Ende Juni 2024 für den Investor reserviert. Die Gemeindevertretung soll alle drei Monate über den Stand der Planungen informiert werden.

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