Botschafter für die Rhön
Langjähriger Leiter der Fliegerschule Wasserkuppe Harald Jörges offiziell verabschiedet
- VonRainer Icklerschließen
Ehre, wem Ehre gebührt. Harald Jörges, langjähriger Leiter der Fliegerschule auf der Wasserkuppe, ist offiziell verabschiedet worden. 80 Gäste und 15 Redner lobten im Gersfelder Hof seine Verdienste um den Segelflug auf Hessens höchstem Berg.
Gersfeld - In zahlreichen Würdigungen wurde hervorgehoben, dass er nicht nur Hunderte von Flugschülern aus- und weitergebildet hat, sondern darauf stolz ist, dass die Wasserkuppe in Fliegerkreisen weltweit einen guten Ruf genießt, der Flugzeugpark auf dem neusten Stand ist und unter seiner Ägide das Luftsportzentrum gebaut wurde.
Rhön: Leiter der Fliegerschule Wasserkuppe Harald Jörges verabschiedet
„Wir als große Segelfluggemeinde sind es Mister Segelflug auf der Wasserkuppe schuldig, dass wir ihn in großem Stil verabschieden“, sagte Landrat Bernd Woide (CDU) in seiner Eigenschaft als Präsident der Gesellschaft für Segelflug auf der Wasserkuppe. Schon vor zwei Jahren hat der heute 67-jährige Jörges die Leitung an Lukas Schmidt-Nentwig übergeben, aber durch Corona sei eine würdige Verabschiedung damals nicht möglich gewesen, sagte der Landrat.
„Er hat es gut gemacht“, blickte Woide zurück. „Er war nicht nur Leiter der Flugschule, er hat es gelebt. Einen Acht-Stunden-Tag habe es nicht gegeben. Er war rund um die Uhr im Einsatz. Harald Jörges soll als Botschafter für die Rhön weiter aktiv bleiben“, sagte Woide. Schon als kleiner Junge hätten ihn die Segelflugzeuge interessiert, die er auf der Wasserkuppe, nur etwa zwei Kilometer von seinem Geburtsort Obernhausen aus, in der Luft gesehen hat. Er wollte schon immer fliegen und erfüllte sich den Traum Mitte der 1970er Jahre als einer der ersten Drachenflieger auf der Wasserkuppe, ging Woide auf den Werdegang ein.
Aber sein Herz hing an der richtigen Fliegerei. Häufig stand Jörges am Flugplatz und schaute den startenden und landenden Maschinen zu. Dank eines Zufalles wurde er Flugzeugmechaniker bei der Fliegerschule. Und da ergab sich die Gelegenheit, 1987 das Fliegen zu erlernen. 1991 machte er den Fluglehrerschein, und im Jahr 2001 begann er als Liter der Fliegerschule. In den mehr als 20 Jahren prägte er als Leiter mit seiner Art und Weise die Flugschule.
„Harald Jörges hat die Wasserkuppe über unsere Grenzen hinaus bekannt gemacht“, lobte der Gersfelder Bürgermeister Dr. Steffen Korell (CDU). Manfred Helfrich (CDU), Bürgermeister von Poppenhausen, stellte fest: Mit seinem Charakter und seinem Charisma hat er die Fliegerschule geprägt. In unzähligen Fernsehbeiträgen habe er für den Berg geworben und sich damit um den Tourismus in der Region verdient gemacht.
Er war ein Botschafter für die Wasserkuppe, für das Segelfliegen und die Rhön.
„Du hattest nicht nur Visionen, du hast sie umgesetzt und damit die Flug-Infrastruktur auf der Wasserkuppe zukunftsweisend aufgestellt“, erklärte Gerhard Klink im Namen der vier Segelflugvereine, die zur Gesellschaft für Segelflug auf der Wasserkuppe gehören. Er meinte damit den Bau des Flugsportzentrums.
Bundestagsabgeordneter Michael Brand (CDU) nannte Jörges „einen Botschafter für die Wasserkuppe, für das Segelfliegen und für die Rhön“. Er dankte dem 67-Jährigen für sein Lebenswerk. Mit Leidenschaft zur Fliegerei und zur Heimat habe er zudem internationale Gäste auf die Wasserkuppe geholt.
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Die Wasserkuppe habe in Fliegerkreisen weltweit einen guten Ruf – nicht zuletzt wegen der guten Arbeit von Harald Jörges, sagte der Vize-Präsident des Deutschen Aero-Clubs Rudi Baucke.
Jörges dankte in seinem Schlusswort den ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitern der Fliegerschule. Ohne deren Hilfe wäre es nicht so eine Erfolgsgeschichte geworden. Dank sagte er seiner Familie, die ihn bei seiner Arbeit immer unterstützt habe. Er blickte auch in die Zukunft und sagte als Segelflieger in Richtung Modell- und Gleitschirmflieger: „Wir müssen zusammenarbeiten. Mit diesem Dreiklang hat die Wasserkuppe wahnsinnig viel zu bieten“.
„Es hat mir immer Spaß gemacht“, erklärte er abschließend. Aber so ganz geht er ja nicht. Harald Jörges wird der Fliegerschule und der Wasserkuppe auch künftig als Fluglehrer erhalten bleiben.