Eberhardt Lauer trägt dem Rechnung. Die Texte sind mal nachdenklich, mal lustig, erinnern an die gute alte Zeit, verbreiten Lebensweisheiten, nehmen auch die aktuellen Entwicklungen auf. Etwa wenn er in „Laöderee unn es Indernett“ die digitale Entwicklung kritisch hinterfragt, wenn durch das Internet immer mehr kleine Läden vor dem Aus stehen oder wenn er die Corona-Pandemie unter die Lupe nimmt („Bann dee ganz Karonna Corona hott“.)
Eine Liebeserklärung an die Heimat ist das Gedicht „Unn dann dapp ich off dee Milseburg“. Schwarzen Humor entwickelt er bei dem Stück „Neulich is de Koarl gestorbe“. „Laäht mich off derr Buuch, dos erfüllt sinn Zwaäck, doa könnt eu mich nämlich oll minnanner.“ Wie reichhaltig an Begriffen die Rhöner Mundart ist, beweist Lauer in dem Kapitel „Rhöner Lyrik“. Da hat er alle Schimpfwörter, die er kennt, aufgeschrieben. Es sind an die 300, schätzt Lauer.
Der hiesige Dialekt ist für Lauer Heimat. Er sagt: „Wer platt spricht und auf Gleichgesinnte trifft, der fühlt sich direkt zu Hause. Da weiß man, wo man ist und mit wem man es zu tun hat.“
Eberhardt Lauer: Es gett de Maänsche bee de Lüüd.
120 Seiten, 9,90 Euro. Verlag Parzeller.
Der 75-jährige Autor, der kürzlich auf Bitten seiner Söhne Antoine de Saint-Exupérys Buch „Der kleinen Prinz“ in Mundart übersetzt hat („Es klei Prinzee“) hat eine Bitte, an diejenigen die Mundart noch beherrschen: Bekennt euch zu eurer Muttersprache und praktiziert diese: in den Familien und auch im Alltag. Dann hat dieser Heimatdialekt vielleicht noch eine Chance, auch noch in Generationen gesprochen zu werden.