Dritte Rhöner Biosphärenwochen: Führungen und Vorträge zum Start der Wandersaison

Vor 32 Jahren ist die länderübergreifende Rhön von der UNESCO offiziell als Biosphärenreservat anerkannt worden. Pünktlich zu diesem Jahrestag ist das Programm der diesjährigen Biosphärenwochen fertig.
Fulda - Zum Start der Wandersaison laden die Verwaltungen des Biosphärenreservats, der Verein Naturpark & Biosphärenreservat Bayerische Rhön (NBR) e. V. und die Rhön GmbH wieder zu den länderübergreifenden Biosphärenwochen ein. Die dritte Auflage des im Jahr 2021 gestarteten Formats findet vom 28. April bis 21. Mai statt.
Rhön: Programm der dritten Biosphärenwochen steht fest
Wie das Biosphärenreservat Rhön in einer Pressemeldung mitteilt, können die Rhönerinnen und Rhöner, aber auch Gäste bei mehr als 70 Führungen und Vorträgen die Kulturlandschaft mit ihrer Tier- und Pflanzenvielfalt kennenlernen. Alle Veranstaltungen im Überblick findet man auf der Website des Biosphärenreservats.
Im Mittelpunkt der Aktionswochen stehen die (Zertifizierten) Natur- und Landschaftsführerinnen und -führer (ZNL), die das gesamte Jahr über Führungen zu unterschiedlichen Zielen und Themen anbieten. Sie führen zu zahlreichen Orten und teilen ihr Wissen über die Entstehung der Kulturlandschaft Rhön.

Während der Biosphärenwochen werden zusätzliche Termine in Bayern, Hessen und Thüringen angeboten, um Lust auf den Beginn der Wandersaison zu machen, heißt es in der Pressemitteilung. „Die vielfältigen Angebote bieten tolle Erlebnisse für Einheimische und Gäste“, sagt Michael Dohrmann vom NBR, der das Programm länderübergreifend koordiniert hat.
„Gleichzeitig sind sie ein wichtiger Baustein in der Besucherlenkung. Die ZNL wirken als Biosphären-Botschafterinnen und -Botschafter: Sie klären über die schützenswerte Natur auf und sensibilisieren dafür, warum es wichtig ist, die Wanderwege nicht zu verlassen und Tiere und Pflanzen nicht zu stören.“
Natur entdecken - und schützen
Der Frühling ist eine besonders sensible Zeit für die Natur. Wer in die Wander- und Radfahrsaison startet, kann die Tier- und Pflanzenwelt mit der Beachtung ganz einfacher Regeln schützen. Diese nennt das Biosphärenreservat Rhön:
In zahlreichen Schutzgebieten gilt Wegegebot – das Verlassen der ausgewiesenen Wander- und Radwege kann mit einem Bußgeld belegt werden. Wer querfeldein läuft, verursacht schnell Störungen, die gravierende Folgen haben können: Zum Beispiel werden bodenbrütende Vogelarten gestört und von ihren Brutplätzen vertrieben.
Im Biosphärenreservat sind seltene und bedrohte Pflanzen zuhause, die im Rhöner Mittelgebirge deutschland- und europaweit letzte Lebensräume finden. Zahlreiche Arten stehen unter Schutz, das Pflücken beziehungsweise Ausgraben ist daher streng verboten.
Wer zum Beispiel auf den Wanderwegen in den Kernzonen oder anderen Schutzgebieten unterwegs ist, läuft sozusagen direkt durch das Wohnzimmer vieler störungsempfindlicher Arten. Besonders die Brutzeit ist eine sehr sensible Zeit. Auch den Tieren sollte Ruhe gegönnt werden.
Rast machen ist erlaubt, der entstandene Müll sollte im Nachhinein aber immer wieder mitgenommen werden. Außerdem sollte auf die Beschilderung geachtet werden und Hunde wie vorgeschrieben angeleint.
Das diesjährige Programm der Biosphärenwochen umfasst Veranstaltungen rund um die Themen Naturschätze und Lebensräume, Kräuter, Streuobst, Sternenpark, Grünes Band, Geologie, Rhönschaf und Landschaftspflege sowie Zeitgeschichte. Highlights seien Führungen in Zusammenarbeit mit Betreibern aus dem Netzwerk Dachmarke Rhön.
Auch für Familien und Kinder gibt es viele interessante Dinge. Zum Beispiel werden Wanderungen mit Lamas oder Alpakas oder eine Mittelalterführung angeboten.
Wer das UNESCO-Biosphärenreservat auf eigene Faust erkunden möchte, der werde auf Social Media fündig. In der Pressemeldung heißt es: „Die Rhön GmbH gibt während der Biosphärenwochen gezielt Erlebnistipps. Bekannte Outdoor-Apps zeigen zwar vielfältige Wandermöglichkeiten – oft führen diese allerdings über nicht offiziell ausgewiesene Wanderwege.“ Deswegen wird auf das Tourenportal Rhön verwiesen. Dort würden sich zahlreiche Tipps finden lassen.
Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön bietet unter anderem wichtige Lebensräume für viele seltene Tagfalter-Arten - darunter für den Schwarzen Apollo. Anhand eines bürgerwissenschaftlichen Projekts soll mehr über das Verbreitungsgebiet des Schmetterlings herausgefunden werden. (jhz)