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Auf der Spur des Schwarzen Apollo: Spaziergänger können helfen, Verbreitungsgebiete zu finden

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Schwarzer Apollo
Schwarzer Apollo (Parnassius mnemosyne) beim Sonnen auf Schlangen-Knöterich. © Tilmann Fruntke

Den stark gefährdeten Schwarzen Apollo findet man deutschlandweit nur noch in wenigen Mittelgebirgen. Über die aktuelle Verbreitung dieser Art soll nun ein bürgerwissenschaftliches Projekt unter der Federführung der bayerischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön Aufschluss geben. 

Rhön - Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön bietet wichtige Lebensräume für viele seltene Tagfalter-Arten. In einer Pressemeldung wird berichtet, dass im ersten Schritt des Schutzprojektes Freiwillige gesucht werden.

Rhön: Projekt soll Verbreitungsgebiete des Schwarzen Apollos finden

Laut Pressemitteilung des Biosphärenreservats ist das Ziel des länderübergreifenden bürgerwissenschaftlichen Projekts anhand der Lerchensporn-Vorkommen, von dem sich die Raupen des Schwarzen Apollos ausschließlich ernähren, auf mögliche Verbreitungsgebiete des Schmetterlings zu schließen.

Entlang definierter, von den Projektverantwortlichen zugewiesenen Wanderweg-Abschnitte können interessierte Personen auf Spaziergängen erfassen, ob und wo in einem bestimmten Gebiet Lerchensporn vorkommt.

Lerchensporn
So sieht die Lerchensporn-Pflanze aus. © Tilmann Fruntke

Nach der Pflanze wird dabei ausschließlich vom Weg aus Ausschau gehalten, denn das Verlassen der Wanderwege ist in den Schutzgebieten nicht erlaubt. Vorkenntnisse seien nicht notwendig. Da so früh im Jahr nur wenig andere Pflanzen blühen, kann man Lerchensporn mit kaum einer anderen Pflanze verwechseln, versichert die Pressestelle des Biosphärenreservats. Die Pflanzen seien sehr gut vom Weg aus zu erkennen.

Im zweiten Schritt werden später im Jahr potenziell geeignete Bereiche auf Falter abgesucht. Die Freiwilligen haben dann die Möglichkeit, zusammen mit den Projektverantwortlichen auf die Suche nach dem seltenen Falter zu gehen.

Basierend auf den gewonnenen Daten können die Biosphärenreservatsverwaltungen und das Biodiversitätszentrum Rhön dann in Zusammenarbeit mit dem Verein Naturpark & Biosphärenreservat Bayerische Rhön, den Gebietsbetreuern und den Unteren Naturschutzbehörden Maßnahmen zum Schutz des Schmetterlings entwickeln.

Der Schwarze Apollo gehört mit einer Flügelspannweite von fünf bis sechs Zentimetern zu den auffälligsten Vertretern der heimischen Tagfalter. Die Flügel haben eine weiße Grundfarbe mit einigen dunklen Flecken, und der äußere Rand der Vorderflügel scheint fast durchsichtig.

Infoabend für Interessierte aus Bayern, Hessen und Thüringen

Wer Interesse hat, sich für den Schutz des Schwarzen Apollos einzusetzen und im Projekt mitzuwirken, ist zur digitalen Infoveranstaltung am 2. März um 19.30 Uhr, eingeladen. An diesem Abend werden die Ökologie des Schwarzen Apollos, Ziele des Projekts und der genaue Ablauf der Lerchensporn-Kartierung vorgestellt.

Anmeldungen per Mail an artmeldungen@reg-ufr.bayern.de. Nach der Anmeldung erhalten die Teilnehmenden den Link zur Online-Veranstaltung.

In Deutschland gibt es den Schwarzen Apollo nur noch in wenigen Mittelgebirgen. In Bayern - außerhalb der Alpen - sogar nur noch in der Rhön. Auch in Thüringen und Hessen gibt es außerhalb der Rhön nur wenige Altfundpunkte. Der Schwarze Apollo ist auf besonnte Waldränder und Heckensäume mit Lerchensporn-Pflanzen angewiesen.

In der Rhön kommen insgesamt drei verschiedene der Lerchensporn-Arten vor. Diese blühen im Frühjahr. Sie haben eine enorme Bedeutung für den Schutz des Falters, da sich die Raupen des Schwarzen Apollos ausschließlich von Lerchensporn ernähren. Gut erkennen kann man die Pflanze an ihrer lilafarbenen oder manchmal auch weißen Blütentraube und den gefingerten Blättern.

Video: Als gefährdet eingestufte Monarchfalter: So können Sie helfen

In Hosenfeld ist ein seltener Schmetterling der Grund, warum es weniger Bauplätze als eigentlich möglich gibt. Die Naturschutzbehörde verlangt besonderen Schutz für den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling. (jhz)

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