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Rock-Musik aus der Rhön: Bembelpiraten bringen ihr erstes Album raus

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Von: Sophia Auth

Bembelpiraten
Die fünf Bembelpiraten René Krenzer (von links), Anna Simon, Michaela Wassmann, Michael Happ und Markus Kluge posieren nach einem Auftritt in Eichenzell. © Privat

Ein Album herauszubringen, das ist der Traum vieler Musikerinnen und Musiker. Die Mitglieder der Band Bembelpiraten können nach monatelanger Arbeit sagen: Wir haben es geschafft. Ihr erstes Album „Spiel des Lebens“ ist ab dem 21. Februar erhältlich. 

Rhön - Die Bembelpiraten, das sind Michaela Wassmann (Gesang und Keyboard), Anna Simon (Gesang), Markus Kluge (Bass), René Krenzer (Gitarre) und Michael Happ (Schlagzeug). Sie sind um die 40 Jahre alt leben zwischen Hofbieber und Struth im Kreis Fulda. Zu tun gab es eine ganze Menge, denn die Gruppe hat die Lieder in Eigenregie in einem Heimstudio aufgenommen und produziert, nebenberuflich. Bis Markus Kluge die fertigen Lieder und das Albumcover zum Drucken senden konnte, war viel Arbeit notwendig. Der Weg war weit und begann bereits im Jahr 2017.

Rhön: Rock-Band Bembelpiraten bringt erstes Album raus

Damals studierte die Gruppe, noch in leicht anderer Besetzung, Lieder für einen 60. Geburtstag ein. Danach haben sie einfach weiter zusammen Musik gemacht. Die Gruppe spielte hauptsächlich auf Geburtstagen. Sie spielten Lieder von bekannten Rock-Bands wie den Broilers oder den Toten Hosen, und passten teilweise die Liedtexte an das jeweilige Geburtstagskind an. Im Jahr 2018 schrieben sie dann ihren ersten eigenen Song, „Nichts ist für immer“, der einen Todesfall im Umfeld der Band thematisiert. Seit dem spielen sie bei ihren Auftritten einen Mix aus eigenen und gecoverten Liedern.

Im selben Jahr stand ein großes Ereignis an: Die Hochzeit von Michaela Wassmann und René Krenzer. „Ich stand in meinem Kleid auf der Bühne und wir haben gemeinsam gespielt“, berichtet Wassmann stolz über diesen Punkt in der Band-Geschichte. Der ursprüngliche Schlagzeuger war aber erkrankt und Michael Happ sprang kurzerhand ein. Von diesem Zeitpunkt an war er Mitglied der Band.

Im Jahr 2022 stieß Anna Simon zu der Gruppe dazu. Seitdem sind sie zu fünft unterwegs und spielen auf Geburtstagen, bei offenen Proben, spontan in Kneipen und auf Weihnachtsfeiern. „Wir hatten viele Namensvorschläge, aber Bembelpiraten hat sich durchgesetzt. Michaela und René machen Apfelwein aus eigenen Äpfeln. Und wenn wir Lieder für unsere Geburtstagskinder umdichten, – was in diesem privaten Rahmen vollkommen okay ist, – sind wir ja quasi Piraten“, erklärt Kluge.

Und das Album? Markus Kluge erzählt: „Das war eine spontane Idee. Ursprünglich wollten wir im letzten Jahr jeden Monat eine neues Lied über Youtube herausbringen, aber wir haben schnell bemerkt, dass das ziemlich stressig ist. Dann kam die Idee mit dem Album.“ Im Sommer starteten sie mit der Produktion, schrieben neue Lieder, überarbeiteten alte und nahmen alle auf.

„Man muss jede Tonspur, also jedes Instrument sowie den Gesang, einzeln aufnehmen und zusammenmixen. Währenddessen hatte ich manchmal das Gefühl, dass mir gleich der Kopf platzt“, berichtet Kluge, der sichtlich erleichtert ist, dass die ganze Arbeit nun hinter ihm liegt. „Ich weiß gar nicht, was ich jetzt machen soll mit der ganzen Freizeit“, ergänzt er und lacht.

Und die Arbeit dürfte sich gelohnt haben, wie eine erste Resonanz der Hörer zeigt. Ein erster Trailer zum Album hat nach rund 2 Wochen bereits mehr als 18.000 Aufrufe auf YouTube gesammelt.

Die 14 Lieder sind hauptsächlich den Musikrichtungen Deutschrock und Punk zuzuordnen, den Zuhörer erwarten aber auch gefühlvolle Balladen. Die meisten Texte sind auf Deutsch. Neben ernsten Themen wie Liebe, Tod und Corona gibt es Lyrics zum Lachen, wie etwa im Lied „Wasser ist nass“. Auch der bislang bekannteste Song der Band „Corona, Corona“ mit mehr als 25.000 YouTube-Klicks ist auf dem Album - mit verbessertem Sound und einer Extra-Strophe.

Denn den Spaß an der Musik haben die fünf über all die Arbeit an dem Album nicht verloren. „Musik ist ein Ventil und ein guter Ausgleich“, erklärt Anna Simon und ergänzt: „Es ist einfach cool, mit den Leuten in einer Gruppe Musik zu machen. Früher habe ich oft alleine Straßenmusik gemacht. Aber mit einer Gruppe ist es ganz anders, es ist richtig schön.“ Auch Michaela Wassmann brennt für die Gruppe: „Es ist ungezwungen. Wir haben keinen Druck. Wir treffen uns und haben Spaß. Das ist einfach cool.“ So soll es auch in Zukunft weiter gehen. Ideen für Lieder haben sie eine ganze Menge.

Die fünf würden zudem gerne auf Festivals spielen. Große Bühnen wie in Wacken sind zwar derzeit nicht nur räumlich sehr weit entfernt, aber für kleine Festivals oder Nachwuchswettbewerbe rechnen sich die Bembelpiraten durchaus Chancen aus.

Musik gab es auch am Dienstagmittag (14. Februar) in Fulda. Hier wurde gegen Gewalt an Frauen und Mädchen getanzt. Seit 2012 findet die weltweite Aktion „One Billion Rising“ statt.

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