Der natürliche Schnee wird am Mittwoch wegtauen, doch der künstlich produzierte Schnee ist robust und wird dem Regen standhalten, ist Heitmann überzeugt. Der Kunstschnee dient als Grundlage. „Es kann ja sein, dass es den ganzen Dezember nicht mehr schneit. So haben wir zumindest einen Puffer“, begründet er.
Wichtig ist dem Liftbetreiber, dass die Skisaison in den Weihnachtsferien läuft. „Für uns fängt der Winter ab dem zweiten Weihnachtsfeiertag an“, erläutert er. Dann macht die Ski- und Rodelarena erfahrungsgemäß ihr Hauptgeschäft – und auch der Januar sei ein wichtiger Monat.
Welche Auflagen an Skiliften gelten werden, ist noch unklar. „Wir hoffen, dass wir aufmachen können.“ Doch aktuell sei man zuversichtlich, so Heitmann.
Nachdem Schneefans aus ganz Deutschland die Rhön im Januar quasi überrannt hatten, war es zu umfangreichen Sperrungen von touristischen Parkplätzen gekommen. Auch die Zufahrten zu Wasserkuppe und Hoherodskopf (Vogelsberg) waren dicht. Ziel war das Vermeiden von Verkehrschaos und von Menschenansammlungen aufgrund der Corona-Pandemie. Landrat Bernd Woide (CDU) lässt auf Nachfrage durchblicken, dass Sperrungen auch in diesem Winter möglich sind.
Er erklärt: „Abgesehen davon, was Bund und Länder in dieser Woche noch entscheiden werden, gilt als wesentliche Regel, Kontakte zu reduzieren. Wenn also absehbar ist, dass es sich an touristischen Hotspots wie auf der Wasserkuppe ballt, dann wird es beschränkende Maßnahmen geben müssen. Wir müssen vermeiden, dass zu viele Menschen auf zu wenig Raum zusammenkommen. Das gilt auch im Freien.“
Ähnlich sieht es Harald Jörges, der den familiengeführten Zuckerfeld-Lift in Gersfeld-Obernhausen betreibt. Auch er ist optimistisch, dass unter 2G- oder unter 2G-plus-Regeln ein Skibetrieb möglich sein wird.
Mit der Schneeproduktion wartet er noch ab: „Für uns ist das wirtschaftliche Risiko zu groß, wir müssen erst sicher sein, dass es sich lohnt, in die Schneeproduktion zu investieren.“
Die Erinnerungen an den Winter 2020 schmerzen die Liftbetreiber immer noch: Es war der schneereichste Winter in der Rhön seit gut zehn Jahren. Doch die Skisaison wurde aufgrund von Corona abgesagt. Jörges und Heitmann rechnen derzeit nicht damit, dass es wieder zu solch drastischen Maßnahmen kommt.
Für den Rhöner Winter sieht es ab Donnerstag wieder besser aus: „Es wird wieder frostig und in den Hochlagen wird es schneien“, sagt der Eiterfelder Meteorologe Oliver Reuter voraus. „Nach derzeitigen Prognosen wird es am Wochenende auf der Wasserkuppe wieder weiß.“