Scheer ist überzeugt: „Es ist eine sinnvolle Sache, die Nacht und die vielen nachtaktiven Tiere zu schützen.“ Bei Führungen kann er für das Thema sensibilisieren. In dem insgesamt 80-stündigen Lehrgang hat er deshalb viel über Astronomie, über Sternenbilder und über Flora und Fauna im Biosphärenreservat Rhön erfahren und wurde außerdem in Kommunikation, Recht und Betriebswirtschaft geschult.
Der Hilderser kann nun Führungen anbieten, zum Beispiel private. Solche seien besonders gefragt – als Geschenk zum runden Geburtstag, zum Hochzeitstag oder bei Firmenausflügen. Matthias Scheer, der sich ansonsten dem Hobby Blasmusik verschrieben hat, widmet seine Freizeit künftig auch dem Nachthimmel – „das klingt doch nach einem ganz netten Hobby“, findet er.
Dieser Meinung waren offenbar auch 19 weitere, die die Ausbildung absolviert haben. Die Teilnehmenden, die aus über 90 Bewerbungen ausgewählt worden waren, sind Lehrer oder Altenpflegerin, andere bieten bereits Naturführungen an oder sind, wie Scheer, Gemeindemitarbeiter und wollen bei der Reduzierung von Lichtverschmutzung mithelfen. Sieben von ihnen stammen aus Hessen – fünf aus dem Landkreis Fulda, neben Matthias Scheer sind das Mario Hartmann, Sabrina Heimbrodt, Andreas Hippert und Andreas Marth sowie zwei aus Hersfeld-Rotenburg –, sieben kommen aus Bayern und sechs aus Thüringen.
Vonseiten des Biosphärenreservats heißt es, dass das Ziel, wie Matthias Scheer schon betonte, neben der Förderung des Tourismus vor allem die Sensibilisierung für den Schutz der Nacht sei. Das wurde 2014 so festgeschrieben, als das Biosphärenreservat als internationaler Sternenpark ausgezeichnet worden ist: Lichtverschmutzung soll mit gezielten Maßnahmen eingedämmt werden, um einen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität, zum Schutz von Gesundheit und Klima und zur Energieeinsparung zu leisten. (jev)