Die Rhöner pilgern wieder: Vierzehnheiligen-Wallfahrt mit 400 Teilnehmern gestartet

Endlich wieder – das haben sich am Sonntag sicher viele der rund 400 Pilgerinnen und Pilger gedacht. Sie haben sich nach langer Corona-Pause wieder auf den Weg ins 120 Kilometer entfernte Vierzehnheiligen gemacht.
Hilders - Vier Tage, 120 Kilometer, 400 Teilnehmer und 50 Musikanten: Die Vierzehnheiligen-Wallfahrt ist etwas Besonderes und verlangt den Pilgerinnen und Pilgern einiges ab. Für viele ist es ein fester Termin im Kalender. Sie nutzen die Wallfahrt, um beim Laufen, Beten und Singen zu meditieren, abzuschalten und Kraft zu tanken.
Rhön: Vierzehnheiligen-Wallfahrt ist gestartet - 400 Pilger unterwegs
Die Pilgerfahrt hat bereits 385 Mal statt gefunden – seit zu Zeiten der Pest im 17. Jahrhundert ein Gelübde abgelegt worden war. Nun war es 2020 und 2021 das Coronavirus, das die Durchführung der Wallfahrt unmöglich machte. 2021, als die Wallfahrt wegen Corona ebenfalls ausfallen musste, hatten sich immerhin 35 Wallmusikerinnen und -musiker stellvertretend auf den Weg gemacht.
Nun kann die Wallfahrt nach zwei Jahren Pause wieder regulär stattfinden. Mit 400 nahmen etwas weniger teil als die 600, die es zuletzt waren. Start ist traditionell im Hilderser Ortsteil Simmershausen. Zusammen mit 50 Musikanten unter der Leitung von Arthur Drott, den Pfarrern Klaus Nentwich und Christoph Müller und dem Führungsteam der Vierzehnheiligen-Wallfahrt Werner Vey, Thorsten und Ingrid Müller, machten sich die Pilger auf den Weg Richtung Vierzehnheiligen ins Frankenland.
Gelübde
385 Mal hat die Wallfahrt bisher stattgefunden. Weder Kriege noch die Teilung Deutschlands hat sie verhindern können – nur das Coronavirus – und das mit 2020 und 2021 zweimal hintereinander.
Die Wallfahrt geht auf ein Gelübde zurück, das junge Männer gaben, die die Pest im Jahre 1635 überlebten. In der Regel nehmen gut 600 Menschen an der 120 Kilometer umfassenden Pilgerfahrt nach Vierzehnheiligen in Unterfranken teil.
Mit einem Gottesdienst auf dem Kirchvorplatz in Simmershausen wurde am Sonntagvormittag vom Ortspfarrer Carsten Noll und Pfarrer Klaus Nentwich das Startzeichen zur Aussendung gegeben. Auf dem letzten Anstieg nach Vierzehnheiligen werden die Wallfahrer vom neuen Guardian der Franziskanischen Gemeinschaft und Wallfahrtsrektor der Basilika von Vierzehnheiligen Pater Maximilian Wagner am Mittwochnachmittag begrüßt und danach ziehen die Pilger in die Basilika der 14 Nothelfer ein. Nach einer Lichterprozession am Abend, einem der Höhepunkte der Wallfahrt, wird an Christi Himmelfahrt, nach einer Frühmesse und feierlichem Auszug aus der Basilika, die Rückreise nach Simmershausen per Bus oder Auto angetreten. (von Franz-Josef Enders)