Der Haken ist: „Die Stadt Gersfeld ist reich an Naturschätzen, aber nicht reich an Finanzen“, fasst er für Regierungspräsident Mark Weinmeister (CDU) zusammen, den er am Donnerstag in den Wildpark eingeladen hat. (Lesen Sie hier: Tierisches Fest-Wochenende in Gersfeld: Wildpark feiert 50-jähriges Bestehen)
Der Regierungspräsident von Hessen selbst kann jedoch nicht über Fördergelder entscheiden. „Aber ich kann beim Umweltministerium sanft darauf hinweisen. Die Pläne, die die Umweltbildung betreffen und einen pädagogischen Gedanken haben, die sollte das Land unbedingt unterstützen“, findet Weinmeister.
Damit meint er das Grundkonzept: Denn nach dem Willen der Stadt soll der Wildpark zu einem Biosphärenpark mit Bildungszentrum werden. Ein Bauernhof soll auf dem Gelände nachgebaut und als „grünes Klassenzimmer“ genutzt werden, in dem Schulklassen sich über die Flora und Fauna der Rhön, über die Tiere im Wildpark, aber auch über alte Haustierrassen informieren. „Die Kinder sollen dort auch übernachten können“, erläutert Bürgermeister Korell.
Die Besucherzahl im Wildpark könnte sich ohne große Not verdoppeln.
Aber das ist noch nicht alles: Der Eingangsbereich soll komplett neu gestaltet werden und das Wirtschaftsgebäude soll neu gebaut werden. „Die Gebäude sind alt und energetisch nicht auf dem neuesten Stand“, betont Korell. Auch könnte er sich ein weiteres Toilettengebäude und einen Essensstand am hinteren Ende des Parks vorstellen.
Für die Gehege gibt es ebenfalls viele Ideen: „Man könnte einen Pfad durchs Wildschweingehege verlaufen lassen und den Zaun so bauen, dass die Frischlinge auch mal drunter durch schlüpfen und an den Besuchern vorbeiflitzen können“, so Korell. Zudem kann der 50 Hektar große Park in Länge und Breite erweitert werden – so wäre Platz für Gehege für Tiere wie Wolf und Luchs.
„Der Wildpark könnte ein echtes Aushängeschild für die Region werden. Die Besucherzahl könnte sich ohne große Not verdoppeln. Aktuell kommen 80.000 Menschen im Jahr“, sagt der Rathauschef. Das große „Aber“ ist die Finanzierung. „Man hetzt einem Förderprogramm nach dem anderen hinterher“, erläutert er dem Regierungspräsidenten und wirbt eindringlich für eine Unterstützung des Landes und überreicht Weinmeister das Konzept des Planungsbüros als Lektüre. (von Jessica Baier)