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Wildpark soll runderneuert werden: Gersfeld plant Acht-Millionen-Euro-Projekt

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Das zukünftige Eingangsgebäude des Gersfelder Wildparks.
So soll das zukünftige Eingangsgebäude des Gersfelder Wildparks aussehen. Dieser Entwurf orientiert sich architektonisch an den Höhen und Tiefen der Rhöner Landschaft und erinnert an das Radom auf der Wasserkuppe. © Büro Tiergartengestaltung Wiesenthal

Im Wildpark steckt viel Potenzial, das noch lange nicht ausgeschöpft ist, findet Gersfelds Bürgermeister Dr. Steffen Korell (CDU). Der Park soll größer werden, die Gebäude neu und Tierarten wie Wolf und Luchs sollen einziehen. Die Pläne sind ambitioniert – doch das Geld dafür fehlt.

Gersfeld - „Wir denken groß“, bringt es Bürgermeister Korell (CDU) auf den Punkt. Die Idee, den Park umzubauen und zu erweitern, gibt es schon seit einigen Jahren. Die Stadt hatte schließlich ein Planungsbüro beauftragt. Dieses hat ein Konzept vorgelegt, das Investitionen von acht bis zehn Millionen Euro vorsieht. „Natürlich können wir das alles nur nach und nach und über einen längeren Zeitraum umsetzen“, schränkt Korell ein. Doch eines ist klar: Dem Bürgermeister schwebt vor, dass der Wildpark runderneuert wird.

Rhön: Wildpark soll runderneuert werden - Acht-Millionen-Euro-Projekt geplant

Der Haken ist: „Die Stadt Gersfeld ist reich an Naturschätzen, aber nicht reich an Finanzen“, fasst er für Regierungspräsident Mark Weinmeister (CDU) zusammen, den er am Donnerstag in den Wildpark eingeladen hat. (Lesen Sie hier: Tierisches Fest-Wochenende in Gersfeld: Wildpark feiert 50-jähriges Bestehen)

Bürgermeister Steffen Korell (links) hat Regierungspräsident Mark Weinmeister im Wildpark empfangen.
Bürgermeister Steffen Korell (links) hat Regierungspräsident Mark Weinmeister im Wildpark empfangen und ihn gebeten, beim Land für finanzielle Unterstützung zu werben. © Jessica Baier

Der Regierungspräsident von Hessen selbst kann jedoch nicht über Fördergelder entscheiden. „Aber ich kann beim Umweltministerium sanft darauf hinweisen. Die Pläne, die die Umweltbildung betreffen und einen pädagogischen Gedanken haben, die sollte das Land unbedingt unterstützen“, findet Weinmeister.

Damit meint er das Grundkonzept: Denn nach dem Willen der Stadt soll der Wildpark zu einem Biosphärenpark mit Bildungszentrum werden. Ein Bauernhof soll auf dem Gelände nachgebaut und als „grünes Klassenzimmer“ genutzt werden, in dem Schulklassen sich über die Flora und Fauna der Rhön, über die Tiere im Wildpark, aber auch über alte Haustierrassen informieren. „Die Kinder sollen dort auch übernachten können“, erläutert Bürgermeister Korell.

Die Besucherzahl im Wildpark könnte sich ohne große Not verdoppeln.

Dr. Steffen Korell, Bürgermeister von Gersfeld

Aber das ist noch nicht alles: Der Eingangsbereich soll komplett neu gestaltet werden und das Wirtschaftsgebäude soll neu gebaut werden. „Die Gebäude sind alt und energetisch nicht auf dem neuesten Stand“, betont Korell. Auch könnte er sich ein weiteres Toilettengebäude und einen Essensstand am hinteren Ende des Parks vorstellen.

Für die Gehege gibt es ebenfalls viele Ideen: „Man könnte einen Pfad durchs Wildschweingehege verlaufen lassen und den Zaun so bauen, dass die Frischlinge auch mal drunter durch schlüpfen und an den Besuchern vorbeiflitzen können“, so Korell. Zudem kann der 50 Hektar große Park in Länge und Breite erweitert werden – so wäre Platz für Gehege für Tiere wie Wolf und Luchs.

Video: Tierbabys im Gersfelder Wildpark

„Der Wildpark könnte ein echtes Aushängeschild für die Region werden. Die Besucherzahl könnte sich ohne große Not verdoppeln. Aktuell kommen 80.000 Menschen im Jahr“, sagt der Rathauschef. Das große „Aber“ ist die Finanzierung. „Man hetzt einem Förderprogramm nach dem anderen hinterher“, erläutert er dem Regierungspräsidenten und wirbt eindringlich für eine Unterstützung des Landes und überreicht Weinmeister das Konzept des Planungsbüros als Lektüre. (von Jessica Baier)

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