Damit die Kunden bei der Schlussabrechnung nicht von hohen Kosten überrascht werden, setzt die RhönEnergie die monatlichen Abschlagszahlungen der Haushalte hoch. 23 Prozent der Kunden hatten das schon von sich aus gemacht. Zu hohe Abschlagszahlungen werden erstattet. (Lesen Sie auch: „Heizlüfter sind nicht die Lösung“ - RhönEnergie sieht Gefahr von Stromausfällen)
Mit der Erhöhung jetzt gibt die RhönEnergie allein die staatlichen Umlagen weiter. „Die Bundesregierung hat verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Erdgasversorgung sicherzustellen. Sie sind allerdings mit Kosten für Verbraucher verbunden“, erklärt die RhönEnergie. „Als Versorger geben wir die Umlagen exakt an die Verbraucher weiter und führen sie danach an die Gasimporteure ab“, erklärt das Unternehmen.
Der Staat erhöht im Oktober vier Umlagen: Neben der Gasumlage (2,419 Cent pro Kilowattstunde) sind dies die Bilanzierungsumlage (0,57 Cent) für die gleichmäßige Ausnutzung des Gasnetzes und die Gasspeicherumlage (0,059 Cent).
Darauf kommt noch die Mehrwertsteuer. Der Bund hat auch eine Konvertierungsumlage von 0,038 Cent beschlossen – jedoch so spät, dass die RhönEnergie sie jetzt noch nicht an die Kunden weitergibt.
Noch nicht eingerechnet ist die von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigte Senkung der Mehrwertsteuer auf Erdgas von 19 auf 7 Prozent, befristet bis Ende März 2023. (Lesen Sie auch: Düsterer Winter droht: Weniger Lichter an Weihnachtsmärkten, kältere Räume und kein Eislaufen)
Laut Bundesregierung belaufen sich die Kosten für die ab Oktober geltenden Gasumlagen auf 660 Euro für einen Vier-Personen-Haushalt mit einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden im Jahr. Durch die vom Bund geplante Senkung der Mehrwertsteuer wird dieser Haushalt im Gegenzug um knapp 400 Euro im Jahr entlastet.
Mit der Erhöhung liegt die RhönEnergie im bundesweiten Vergleich günstig. Einige Unternehmen haben ihre Gaspreise um mehrere Hundert Prozent erhöht – meist für Neukunden. Den Vogel schießen die Stadtwerke Vilshofen (Bayern) ab: Sie erhöhen die Preise für Neukunden um 450 Prozent.