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Rhönschaf gilt nicht mehr als gefährdet

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Von: Redaktion Fuldaer Zeitung

Foto: Marzena Seidel
Foto: Marzena Seidel

Rhön - Die Rhönschaf-Bestände haben sich so gut entwickelt, dass es in der aktuellen Erhebung als „nicht gefährdet“ eingestuft wird – vor allem dank des Engagements im Biosphärenreservat Rhön.

Von unserem Redaktionsmitglied Rainer Ickler

Das Rhönschaf galt als fast ausgestorben. Jetzt teilt die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) mit, dass sich die Bestände so gut entwickelt haben, dass es nicht mehr als gefährdet gilt. „Insgesamt haben sich die Bestände der einheimischen Schafrassen gut entwickelt.

Der Bestand des Rhönschafes erholte sich dank staatlicher Förderprämien, der Zusammenarbeit mit dem Naturschutz und einem umfangreichen Regionalmarketing, unter anderem durch das Biosphärenreservat Rhön“, schreibt die BLE. Das markante Tier mit dem schwarzen Kopf habe sich so zum „Symbol und Sympathieträger der Rhön“ entwickelt und gelte in der aktuellen Erhebung als „nicht gefährdet“.

300 Rhönschafböcke, 6400 Mutterschafe

Janet Emig vom Biosphärenreserat Rhön nennt Zahlen. Offiziell gibt es in der Rhön 300 eingetragene und registrierte Rhönschafböcke und 6400 Mutterschafe. Das seien aber nicht alle. Emig nennt noch eine Dunkelziffer von rund 2000 Tieren, die zwar echte Rhönschafe sind, aber nicht offiziell in die Zuchtbücher stehen.

Dass die Zahlen steigen, sei vielen engagierten Menschen geschuldet, die Rhönschafe halten. „Ihre Zahl wird immer größer“, freut sich Emig. Sowohl größere Betriebe haben die Anzahl ihrer Rhönschafe gesteigert als auch viele junge Züchter, die Spaß an dieser Rasse haben, erklärt sie die positive Entwicklung. Einer davon ist der 30-jährige Christian Heger aus Wüstensachsen.

Seit zehn Jahren besitzt er Rhönschafe. Angefangen hat er mit vier Tieren. Mittlerweile hält er insgesamt 60 Rhönschafe. „Ich bin gerne draußen in der Natur, dabei kann man gut abschalten“, sagt er. Er habe schon in seiner Jugend viel mit Tieren zu tun gehabt und durch die Bekanntschaft mit dem Sohn von Schäfer Dietmar Weckbach kam er auf die Idee, Rhönschafe zu halten. Mit seinen Tieren betreibt er Landschaftspflege und sorgt dafür, dass die Rhön das Land der offenen Fernen bleibt.

Wichtig für die Landschaftspflege

Das bestätigt Janet Emig: Neben Ziegen sind die Rhönschafe wichtig für die Landschaftspflege. Anders als andere Schafrassen fressen sie auch frische Triebe der Büsche und Zweige und kommen gut mit den mageren Rasen in den Hochlagen der Rhön aus.

Die hessische Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön versucht, durch die Rhönschafwochen das Marketing und die Bekanntheit des Rhönschafs weiter zu verbessern. In diesem Jahr wurde die Veranstaltung sogar in Kooperation mit der Rhön GmbH durchgeführt. Viele Gastronomen und Züchter hätten sich daran beteiligt und damit die Attraktivität des Rhönschafes gesteigert, freut sich Emig. Die Wochen werden auch dieses Jahr wieder durchgeführt.

Gute Aussichten prognostiziert die BLE auch für die Ziegenhaltung in unserer Region und den drei einheimischen Ziegenrassen, die derzeit alle gefährdet sind dank des guten Absatzes von Ziegenprodukten wie Milch, Fleisch und Käse.

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