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Konflikt am Rosenbad: Neuer Uferweg lässt beliebte Liegewiese schrumpfen

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Von: Sabrina Mehler

Rosenbad LGS Fulda
Der Uferweg, der die Bardostraße mit der Hornungsbrücke verbindet, verläuft mitten durch die Liegewiese. Aktuell sollen entlang des Zauns noch Sträucher gepflanzt werden, die Sichtschutz bieten sollen. © Volker Nies

In der Aue entsteht gerade ein Uferweg entlang der Fulda. Das Problem, das Badegäste erzürnt: Für die neue Verbindung muss ein beachtlicher Teil der Liegewiese des Rosenbads abgeknapst werden. Und auch am neuen Parkhaus auf der Vorfläche wird zurzeit noch fieberhaft gearbeitet. 

Fulda - Für den neuen Uferweg habe das Freibad Rosenau „in begrenztem Umfang“ Flächen abtreten müssen, doch nach wie vor seien die Liegewiesen „so großzügig dimensioniert“, dass selbst an Tagen mit hohem Aufkommen an Badegästen alle Besucher einen Liegeplatz finden würden, beruhigt die RhönEnergie als Betreiber des Freibads in Fulda.

Rosenbad in Fulda: Liegewiese schrumpft für neuen Gehweg

Allerdings: Die Wiese im hinteren Teil der Anlage zwischen Rutsche und Fluss war bei vielen Gästen beliebt, die abseits des großen Trubels ein wenig mehr Ruhe suchten. Für sie steht nun weniger Platz zur Verfügung. Und sie wären, zumindest derzeit, den Blicken der Spaziergänger auf dem Uferweg ausgesetzt – etwas, das nicht allen Sonnenbadenden behagen dürfte. Laut RhönEnergie-Sprecher Mathias Schmidt werden aber zwischen Weg und Zaun noch Sträucher gepflanzt, die Sichtschutz bieten sollen. Durch die Bauarbeiten, verspricht er, „werden weder der Saisonstart am 1. Mai, noch der Badebetrieb tangiert“.

Stadtbaurat Daniel Schreiner (parteilos) verweist auf das Wasserrecht, wegen dem ein größerer Teil der Liegewiese als gehofft weggenommen werden muss. Ursprünglich war geplant, den Weg etwa drei bis fünf Meter vom Fluss entfernt zu bauen. „Nun müssen wir einen Abstand von zehn Metern zur Fulda einhalten.“ Es sei begrüßenswert, dass die RhönEnergie bei den Planungen „mitgegangen“ sei. Der Weg sei überdies eine Bereicherung für Fulda: „Bisher gab es von der Südstadt keine gute Verbindung zur Stadt, sondern nur einen ganz kleinen verschlungenen Pfad.“ Zudem werde dadurch der Fluss Fulda besser erlebbar gemacht – nun nicht nur von der Vogelsberger Seite des Flusses her, sondern auch auf der Rhöner Seite, also Richtung Frankfurter Straße.

Mit dem neuen Uferweg soll ein Lückenschluss im Wegesystem der Fulda-Aue im Bereich zwischen der Fußwegebrücke Bardostraße über die Fulda und der Hornungsbrücke erfolgen. Er soll im Juni freigegeben werden. Einen Überblick über die Bauprojekte, die im Zuge der Landesgartenschau in Fulda angestoßen wurden, finden Sie hier.

Schreiner ist sich sicher, dass der Uferweg „hervorragend angenommen“ wird, zumal dann auch die Fundamente der alten Rosenbad-Stege wieder sichtbar werden – diese stammen aus der Zeit, als die Fuldaer noch in der damaligen „Flussbadeanstalt“ geplantscht haben. Durch die Stege werden „punktuelle Zugänge“ zur Fulda ermöglicht.

Für die Arbeiten war ein kleiner Weg zwischen den Kleingärten in der Johannisstraße und dem Rosenbad als Baustraße genutzt worden. Dieser soll wiederhergestellt werden. „Das war die beste Zugangsmöglichkeit, ohne das Flussufer und die Fulda selbst zu schädigen“, sagt die Stadt.

Die gesamten Planungen seien eng mit der Unteren Naturschutzbehörde, der Wasserbehörde des Landkreises und der Bäder Betriebs GmbH, einer Tochter der RhönEnergie, abgestimmt worden.

Fulda: Rosenbad-Parkhaus wird später fertig als geplant

Auch eine andere Baustelle wird von den Badegästen wohl nicht unbemerkt bleiben: An dem dreigeschossigen Parkhaus wird noch gebaut. Im Oktober hieß es, das Parkhaus am Rosenbad soll im März in Betrieb genommen werden. Daraus wurde bekanntlich nichts, Nur das Erdgeschoss und die neu gestaltete Vorfläche werden rechtzeitig zum Saisonstart am 1. Mai fertig. „Aufgrund witterungsbedingter Verzögerungen“ finden aktuell im ersten und zweiten Obergeschoss noch Beschichtungsarbeiten statt.

Sobald die Beschichtung ausgehärtet sei, sollen diese Geschosse freigegeben werden“, berichtet die RhönEnergie und versichert, dass der Badebetrieb „in keinster Weise“ beeinträchtigt werde. Allerdings hatte das Freibad auch hier bereits Zugeständnisse machen müssen: Einige Bäume wurden gefällt, und die Fahrrad-Parkplätze mussten verlegt werden.

Das Erdgeschoss geht rechtzeitig zur Landesgartenschau in Betrieb.
Das Erdgeschoss des Parkhauses geht rechtzeitig zur Landesgartenschau in Betrieb. © Sabrina Mehler

Die Stadt hatte argumentiert, dass das Parkhaus nicht nur notwendig sei, um Stellplätze für Freibadbesucher bereitzustellen, sondern auch, um den „Parkdruck“ im gesamten Quartier abzumildern. Hinzu werden in dieser Saison die Landesgartenschau-Besucher kommen, denn das neue Parkhaus wird – ebenso wie das nahegelegene Parkhaus Rosengarten an der Bardostraße – offiziell als Parkmöglichkeiten ausgewiesen.

Auf der Fläche der ehemaligen Fahrradabstellanlage entstehen, zusammen mit Parkhaus und dem bestehenden Parkplatz, insgesamt 286 Parkplätze, die die Parkplatzsituation für das Schwimmbad Rosenau und das nähere Umfeld verbessern sollen.

Zu den anhaltenden Arbeiten rund ums Freibad sagt das Unternehmen: „Aus Sicht der RhönEnergie ist es begrüßenswert, dass Fulda die Landesgartenschau ausrichtet. Unmittelbar sind wir durch diese Großveranstaltung nicht betroffen.“ Allerdings schiebt Pressesprecher Schmidt umgehend hinterher: „Der Imagegewinn für die Stadt Fulda macht aus unserer Sicht eventuelle temporäre Beeinträchtigungen wett.“

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