Otterbein will Bürgermeister nicht als Moderator - Dietrich hält an Rundem Tisch fest

Das Unternehmen ZKW Otterbein will einen gemeinsamen Runden Tisch mit der Gemeinde Großenlüder, lehnt aber eine Moderation durch Bürgermeister Werner Dietrich (UBL) ab. Das erklären die Zement- und Kalkwerke unserer Zeitung.
- Debatte um Runden Tisch zur Ausbauplänen geht weiter
- ZKW wollen „neutralen Moderator“
- Bürgermeister Dietrich hält an Planungen fest
Großenlüder/Müs - In der vergangenen Woche meldeten sich die ZKW zu Wort: Sie schlugen vor, einen eigenen Runden Tisch mit einem eigenen Moderator zu organisieren. Zuvor hatte bereits Bürgermeister Werner Dietrich (UBL) öffentlich erklärt, dass die Gemeinde einen Runden Tisch organisieren werde. Ende Januar hatte unsere Zeitung eine entsprechende Mitteilung von Vizebürgermeisterin Anita Pecka (UBL) veröffentlicht.
Nach der Ankündigung des Unternehmens in der vergangenen Woche äußerten der Bürgermeister sowie die drei Fraktionen CDU, UBL und SPD, dass sie den Vorschlag des Unternehmens ablehnen. Auch die Bürgerinitiative „Pro Lebensraum Großenlüder“ übt Kritik: „Wir sprechen uns in aller Deutlichkeit gegen einen Runden Tisch aus, der durch das ZKW Otterbein initiiert wird und mit einem vom Unternehmen ausgesuchten und beauftragten Mediator stattfindet. Die Bürgerinitiative wird wie angekündigt am Runden Tisch teilnehmen, den Bürgermeister Dietrich initiiert hat.“
Lesen Sie hier: Verhärten sich die Fronten in Müs weiter?
Otterbein will „neutralen Moderator“
Auf Nachfrage unserer Zeitung äußerten sich jetzt die Zement- und Kalkwerke. Kern ihres Vorschlags sei es, einen neutralen Moderator zu finden. Es gehe der Firma nicht darum, einen eigenen Runden Tisch zu etablieren.
In der Erklärung des von den ZKW beauftragten Pressebüros heißt es nicht, das Unternehmen habe nicht gewusst, dass die Gemeinde einen Runden Tisch plane. Vielmehr heißt es: „Den ZKW lag keine schriftliche Dokumentation über Beschlüsse des Gemeindevorstands oder andere rechtsverbindliche Absprachen zum Einsatz eines ‚Runden Tisches‘ vor.“
Dass der Runde Tisch bereits ein offiziell beschlossenes Gremium der Gemeinde sei, habe das Unternehmen erst aus der Pressemitteilung sowie aus einem Brief des Bürgermeisters am 30. April erfahren. In der Sitzung des Umweltbeirates am 2. März, an dem das Unternehmen nicht teilnahm, habe der Bürgermeister laut Protokoll über den Plan eines Runden Tisches informiert. Ein Beschluss der Gemeinde gehe aus dem Protokoll nicht hervor.
Das Unternehmen wolle keinen zweiten Runden Tisch. Es sei aber nicht „zweckdienlich“, wenn der Bürgermeister den Runden Tisch moderiere, da er als Vertreter der Gemeinde nicht neutral sei.
Dietrich: Über die Sache reden

Bürgermeister Dietrich erklärt unserer Zeitung, er bedauere, dass sich die ZKW-Geschäftsleitung in den vergangenen Wochen nicht zur Sache, nämlich dem Vorhaben des ortsnahen Kalkabbaus, geäußert habe. Sie rede über Sitzungsbedingungen, nicht über die Sache.
Dietrich kündigt gegenüber unserer Zeitung an, die Gemeinde werde in dieser Woche die Einladungen zum ersten Runden Tisch versenden. „Geschäftsführer Winfried Müller kann dann entscheiden, ob er oder Vertreter des ZKW kommen oder nicht. Der Runde Tisch wird stattfinden und entsprechend dem Beschluss des Gemeindevorstands und Bestätigung des ZKW-Umweltbeirats von mir neutral geleitet“, sagt Dietrich. „Das entspricht meiner Amtspflicht und meiner praktizierten Überzeugung. Ich freue mich, wenn die Geschäftsleitung des ZKW kommt, schließlich geht es ja um deren Vorhaben.“