In einer gemeinsamen Presseerklärung hatten Vantage Towers sowie die Gemeinde ihre Freude darüber ausgedrückt, dass nun ein passender Standort gefunden sei. Das Grundstück liegt abseits der Wohnbebauung und stellt nach Ansicht von Bürgermeister Malolepszy einen „sehr guten Kompromiss zum ursprünglich geplanten Standort zwischen Hosenfeld und Schletzenhausen dar“, hieß es darin.
Malolepszy hatte während des Verfahrens stets betont, dass die Gemeinde rein rechtlich keine Handhabe hat, das Vorhaben zu verhindern. Auch Vodafone sei rechtlich nicht dazu verpflichtet gewesen, sich offen für Alternativstandorte zu zeigen. Der Mast soll an dem nun gewählten Standort in der zweiten Jahreshälfte 2024 den Betrieb aufnehmen.
Die BI berichtet, Malolepszy habe über einen zweiten Mobilfunkmast informiert, der im Randbereich von Schletzenhausen am Sieberzerberg von der Telekom errichtet werden solle.
Das möchte die BI verhindern. In einer Pressemitteilung appelliert die Gruppierung an Gremien der Gemeinde im Kreis Fulda, beide Bauvorhaben zu stoppen und neu zu planen. Als Begründung führt die BI an, dass sich der Ortsbeirat bei seiner Sitzung Anfang Januar nicht auf einen endgültigen Standort des ersten Mastes geeinigt habe, da noch Informationen gefehlt hätten. „Vodafone muss alle Unterlagen der Kommune zur Verfügung stellen. Diese muss dann eine Stellungnahme abgeben beziehungsweise eigene Vorschläge einbringen“, fordert die BI.
Sie bemängelt zudem, dass keine Offenlegung der funkplanerischen Prüfung hinsichtlich der alternativen Standorte für den ersten Mast erfolgt sei. „Erneut wurde die Bevölkerung nicht mit einbezogen. Schriftlich wurde dem Bürgermeister seitens Vantage Tower jedoch mitgeteilt, dass vier von fünf Standorten sich nur minimal unterscheiden und aus funkplanerischer Sicht prinzipiell in Frage kommen“, heißt es in der Pressemitteilung.
Die BI fordert darin zudem die Erstellung eines Mobilfunkkonzeptes durch ein „neutrales Institut“. Sie schreibt: „Hier soll die Bevölkerung von Beginn an in die Planung mit eingebunden werden.“ Durch ein Mobilfunkkonzept habe die Gemeinde rechtlich die Handhabe, die Standorte eines Mobilfunkmastes mitzubestimmen, um den Strahlenschutz zu erhöhen beziehungsweise eventuelle Spätfolgen für die Menschen zu reduzieren. Dieser Vorschlag sei vom Bürgermeister abgelehnt worden.
Mit Blick auf den zweiten geplanten Mast schlägt die BI vor, beide Projekte zu bündeln und einen gemeinsamen Standort für Vodafone und Telekom zu finden. Dies schone nicht zuletzt auch die Ressourcen der Mobilfunkanbieter.