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Schnee, Eis und Kälte: So kommen Autofahrer sicher durch den Winter

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Der Winter ist da und mit ihm kommen neue Herausforderungen auf die Autofahrer zu. Was in dieser Jahreszeit zu beachten ist, verrät der ADAC.

Fulda - Mit den milden Temperaturen ist es derzeit vorbei. Autofahrer müssen Fahrzeug und Ausstattung den winterlichen Wetterbedingungen anpassen, rät der ADAC Hessen-Thüringen. Winterreifen sind ein Muss. Zusätzlich sollten Eiskratzer, Türschlossenteiser und ein Besen griffbereit sein. Denn vor der Fahrt muss zunächst der Wagen von Schnee und Eis befreit werden. Erst wenn die Sicht rundum gewährleistet ist und Kennzeichen und Beleuchtung frei sind, darf der Fahrer starten.

Schnee, Eis und Kälte: So kommen Autofahrer sicher durch den Winter

„Bloß ein Guckloch freikratzen reicht nicht“, erklärt Wolfgang Herda, Verkehrsexperte des ADAC Hessen-Thüringen. „Wegen der fehlenden Rundumsicht ist das nicht nur gefährlich, sondern kann ein Bußgeld nach sich ziehen.“ Autofahrer sollten beim Räumen ihres Pkw ebenfalls Dach und Motorhaube von Schnee befreien. Anderenfalls können nachfolgende Verkehrsteilnehmer durch herunterfallenden Schnee gefährdet werden.

Eine Person kratzt eine Scheibe frei
Winterfreuden sehen anders aus: Dennoch müssen die Autoscheiben vor dem Losfahren freigeräumt werden. © Florian Schuh/dpa-tmn

Ist die Scheibe zugefroren, müssen Autofahrer zum Eiskratzer greifen. Auf spezielles Auftau-Spray sollte aus Umweltgründen verzichtet werden. Keinesfalls sollten Halter ihre Scheibe mit heißem Wasser versuchen aufzutauen. In der Regel endet diese Prozedur mit einer durch den Temperaturschock gesprungenen Scheibe. Wer das Auftauen beschleunigen will, kann sich stattdessen mit einer auf das Armaturenbrett gelegten Wärmflasche behelfen. Als Hausmittel kann Essig helfen, gefrorene Autoscheiben frei zu bekommen.

Verboten ist zudem das Warmlaufen lassen des Motors. Der Motor dient in erster Linie der Fortbewegung und nicht dazu, Scheiben von Beschlag oder Frost zu befreien oder gar das Wageninnere zu erwärmen. Wer dagegen verstößt, muss mit einem Bußgeld von 80 Euro rechnen. Zudem drohen Schäden an der Motorentechnik. (Lesen Sie hier: Unfallfrei unterwegs auf winterlichen Straßen: Experte gibt Tipps)

Diese Bußgelder drohen:

Fehlende wintertaugliche Bereifung bei winterlichen Straßenverhältnissen: 60 Euro plus ein Punkt. Zudem kann der Halter des Fahrzeugs belangt werden: 75 Euro plus ein Punkt
Scheiben nicht frei gekratzt: 10 Euro
Beleuchtung nicht den Sichtverhältnissen entsprechend eingeschaltet: 20 Euro 
Motor im Stand warmlaufen lassen: 80 Euro
Motorhaube und Autodach nicht von Schnee und Eis befreit: 25 Euro
Schneeketten falsch oder, bei Anordnung, nicht benutzt: bis 20 Euro
Schlecht lesbares Kennzeichen: 5 Euro
Fahren mit unangepasster Geschwindigkeit bei schlechten Sicht- und Wetterverhältnissen, wie Schnee, Glatteis oder Nebel: 100 Euro plus ein Punkt 

Wer sich morgendliches Kratzen ersparen möchte, kann zu Frostschutzfolien greifen, die außen auf die Scheibe gelegt werden. Fahrzeugbesitzer ohne Garage können zudem auf eine programmierbare Standheizung zurückgreifen. So ist der Wagen beim Start bereits eisfrei und vorgewärmt. 

Frostschutzfolie hilft gegen morgendliches Kratzen

Jeder Autofahrer sollte neben dem Eiskratzer einen Lederschwamm oder ein Trockentuch im Fahrzeug haben. Von innen beschlagene Scheiben sind damit im Handumdrehen wieder frei.

Während der Fahrt auf glatten Straßen gilt: vorsichtig fahren, Abstand halten und Geschwindigkeit reduzieren. Übrigens: vor allem das Fahren von Kurzstrecken belastet Motor sowie Batterie und erhöht den Treibstoffverbrauch. Gerade die Elektronik von älteren Autos macht bei Minusgraden schnell schlapp – ein Umstand, der sich in den Einsatzzahlen der ADAC-Pannenhilfe widerspiegelt. (ah)

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