Pfarrhaus-Durchsuchung in Kalbach: Staatsanwaltschaft gibt erstmals Vorwurf bekannt

Die Durchsuchung des Pfarrhauses in Mittelkalbach sorgte im vergangenen Jahr für Wirbel in der Region Fulda. Nun gibt die Staatsanwaltschaft erstmals bekannt, was dem Pfarrer vorgeworfen wird.
Mittelkalbach - Weshalb konkret die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt gegen den Mittelkalbacher Pfarrer ermittelt, hat sie gegenüber unserer Zeitung erstmals bekanntgegeben: Wie Staatsanwalt Sebastian Zwiebel auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilt, werden dem Beschuldigten „die Drittbesitzverschaffung und der Besitz kinderp*rnographischer Inhalte“ vorgeworfen.
Fulda: Nach Pfarrhaus-Durchsuchung - Staatsanwaltschaft gibt Vorwurf bekannt
Bislang hatte sich die Behörde bedeckt gehalten, warum Ermittler der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität im vergangenen Juli das Pfarrheim in Mittelkalbach durchsucht hatten und was auf den Datenträgern vermutet worden war, die damals sichergestellt worden waren.
Diese wurden nach Angaben von Sebastian Zwiebel inzwischen ausgewertet, das Ergebnis liege der Generalstaatsanwaltschaft vor und werde juristisch geprüft. „Sollte sich nach Abschluss der Ermittlungen der Tatverdacht erhärten, ist mit einer Anklageerhebung zu rechnen.“
Auf der Internetseite der Kirchengemeinde St. Kilian heißt es, dass kein neuer Pfarrer ernannt werden kann, solange dem Bistum Fulda keine neuen Erkenntnisse hinsichtlich der Ermittlungen vorlägen. Seit der Freistellung des Pfarrers hatte Schulpfarrer Sebastian Bieber die Verwaltung der Pfarrei kommissarisch übernommen. Dieser teilt nun mit, dass Kaplan Philipp Schöppner die Gemeinde ab September seelsorgerisch betreut. Dechant Thomas Maleja aus Flieden werde die Pfarrei verwalten.