Ein leichter Dreh für Basile, der längst Teil der Münchner „Schickeria“ ist. Kürzlich feierte er seinen 30. Geburtstag. Skistar Maria Höfl-Riesch war zu Gast, der milliardenschwere Unternehmer Marc Samwer gar, Patrick Owomoyela sowieso. Mit Letzterem betreibt Basile das Modelabel „Bolzr“. Sweater, Pullis, T-Shirts.
Nur eines der Standbeine des Burghauners. Dazu ist er erfolgreicher Influencer, bei Instagram ein gut bezahltes Werbegesicht. Er wirbt für Hautpflege, Kaffeemaschinen und Kreditkarten. Mehr als 65.000 Menschen haben ihn abonniert. Seine Partnerin Clea-Lacy Juhn steuert bei ihren Instagram-Abonnenten zielsicher gar auf eine halbe Million hin.
Seit 2019 sind beide ein Paar. Basile hatte vorher medienwirksam mit der 22 Jahre älteren Schauspielerin Mariella Ahrens angebandelt. Ein Fall für „Bild“, „Bunte“ und Co. – wie so vieles aus Basiles Privatleben. Das Internet vergisst nichts, die Klatschpresse interessiert alles.
Sogar dass er, der Workaholic, wie ein Vagabund lebt. Seine Wohnung in München, sein Lebensmittelpunkt, sieht er fast nie. Er ist ständig unterwegs. Für „Sky“, für Werbepartner, für sich. Guter Wein, viele PS, Luxusklamotten. Das ist Basiles Welt. Dem Mann von Welt, der vieles ist, aber nicht provinziell – obwohl er aus der Provinz kommt.
Und doch ist er nahbar, höflich, zuvorkommend. Ausgezeichnete Kinderstube. Er kommt an. Bei Freunden, bei „Sky“, bei den Stars. Über sein Leben spricht er mit Juhn im gemeinsamen Podcast „It’s a matchday“. Sie geben vieles aus ihrem Privatleben preis. Sie wissen sich zu vermarkten. Beide sind der Inbegriff der „neuen“ Welt, der Welt von Glanz und Gloria.
Wie Basiles Karriere begann, ist ebenfalls Kitsch – und Zeugnis unbändigen Willens. Die Geschichte, wie er einst „Sky“-Kommentator Marcel Reif vor der Fuldaer Esperantohalle ansprach, um zu erfahren, wie er in seine Fußstapfen treten könne, schon hundert Mal erzählt. Für Basile keine leeren Worthülsen, er folgte Reifs Ratschlägen. Und tatsächlich rief ihn Reif eines Tages an.
Nun verdiente sich Basile schon während des Studiums Sporen als freier Mitarbeiter bei der samstäglichen Bundesliga-Konferenz. Hinter der Kamera. Er blieb dran. Erste kleine Formate folgten, dann ging alles ganz schnell. „Meine Geschichte“ ist das erste ganz große Ding. Sechsmal pro Woche wiederholt „Sky“ die neueste Episode. Auf dem Videoportal YouTube erreicht manche Folge mehr als eine halbe Million Menschen. Ein Erfolgsprodukt. (Lesen Sie hier: Corona-Chaos bei den Bayern – Jamal Musiala mittendrin und nun wohl doch geimpft)
Riccardo Basile wurde 1991 in Fulda geboren. Er entstammt einer gut situierten Familie. Seine Mutter war Gründerin der Bäckerei-Kette „Marilena’s Dolceria“, die sie 2014 verkaufte; sein Vater: Diplom-Ingenieur beim Kosmetikunternehmen „Wella“ in Hünfeld. Basile wuchs im Burghauner Ortsteil Hünhan auf, studierte nach dem Abitur auf Rat von Kommentatoren-Legende Marcel Reif Politik- und Kommunikationswissenschaften sowie Romanistik in Bamberg.
Er spielte für Rot-Weiss Burghaun, den SV Neuhof und Borussia Fulda selbst aktiv Fußball.
Mittlerweile ist Riccardo Basile eines der prominentesten Gesichter des Münchener Pay-TV-Senders. Seit Sommer ist er zudem als Field-Reporter unterwegs. Er interviewt am Spielfeldrand Stars, Trainer und Funktionäre der Bundesligisten. Am vergangenen Wochenende allerdings nicht. Da hatte er anderes zu tun.
Nach Drehende bei Jonas Hofmann hatte Basile Zeitnot. Er musste an den Frankfurter Flughafen. Abu Dhabi lautete sein nächstes Ziel. Formel 1. Das große Finale. Auf Einladung von Mick Schumachers Rennstall „Haas“. Um Spaß zu haben, um Geschäfte zu machen. Immerhin drei Nächte am Stück das gleiche Hotel.