Aber der Truppenübungsplatz ist auch ein Gebiet, in dem die Natur sich selbst überlassen bleibt und sich ungestört entwickeln kann. Ein Teil der Fläche ist Kernzone. Wölfe, Mufflons, Biber, Schwarzstörche oder Kammmolche sind hier sesshaft. Viele seltene Pflanzen können ungehindert wachsen, weil sich die Natur quasi im Urzustand befindet. Denn in weiten Bereichen findet keine Nutzung stattfindet. Egon Schleyer, Leiter Naturschutz im Bundesforstamt, nennt den Truppenübungsplatz ein „Landschaftsmuseum“. „Die Vielfalt an Tieren und Pflanzen ist hier sehr groß.“
An einer Stelle der Wanderstrecke wird an die Zeit erinnert, als die US-Armee den Truppenübungsplatz in Unterfranken betrieben hat. Historische Jeeps und Lkw sowie nachgebaute Zelte mit Inventar vermitteln einen Einblick, wie es früher war. Auf einem Foto wird daran erinnert, dass auch Elvis Presley während seiner Armeezeit bei einem Manöver in Wildflecken war. Zuständig für das Wiederaufleben der Geschichte der US-Armee sind Gruppen aus Gersfeld und Haßfurt, die die Exponate gesammelt haben und bei verschiedenen Gelegenheiten zeigen.
Auf der Wanderung kommt man auch an einstigen Ortschaften vorbei, die 1937/38 im Zuge des Baus des Truppenübungsplatzes abgesiedelt wurden – wie Silberhof, Reußendorf, Werberg oder Dörrenberg. Lediglich kleine Hinweistafeln erinnern an deren Existenz.
Ein Höhepunkt für viele Wanderer ist der Besuch von Maria Ehrenberg. Hunderte nutzten die Gelegenheit, um sich die Kirche anzuschauen, über ihre Geschichte zu informieren und über den imposanten Aufstieg mit den unzähligen Treppenstufen zu staunen. Auf der großzügigen Freifläche rund um das Gotteshaus bietet sich die Gelegenheit, den Blick in die Ferne schweifen zu lassen.