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Hitzewelle: 40 Grad in Fulda? Heute Abend drohen Unwetter

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Von: Sebastian Reichert, Eike Zenner

Die Temperatur-Anzeige auf dem Jumo-Gelände zeigt 40 Grad.
Fulda schwitzt: Die Temperatur-Anzeige auf dem Jumo-Gelände zeigte am Nachmittag 40 Grad. © Alexander Gies

Nach Höchstwerten in der aktuellen Hitzewelle müssen sich die Hessen nun auf kräftige Gewitter und teils sogar auch auf (extremes) Unwetter einstellen.

Update von 18.07 Uhr: 40 Grad in Fulda? Das große Temperatur-Display der Firma Jumo zeigte am Nachmittag diesen Wert an. Aber auch in Wetter-Apps - etwa auf dem iPhone - stand für Fulda die Zahl 40. Hier waren sogar 41 Grad als Maximaltemperatur für Mittwoch angegeben. Ob diese Werte den strengen Kriterien der Meteorologen Stand halten, steht wohl erst am Donnerstag fest.

Der Deutsche Wetterdienst meldete heute für Bad Mergentheim-Neunkirchen in Baden-Württemberg um 15.30 Uhr 40,3 Grad. Damit wurde in Deutschland außerdem zum zehnten Mal seit Beginn der Aufzeichnungen eine offizielle Temperatur von mehr als 40 Grad gemessen - zuletzt war dies 2019 der Fall.

Erstmeldung vom 20. Juli, 13.38 Uhr: Fulda/Offenbach - Der Mittwoch hat sonnig und heiter begonnen. Am Nachmittag sollen die ersten Wolken, später Schauer und Gewitter aufziehen, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mit. Örtliche Gewitter mit Hagel und Sturmböen seien ebenfalls möglich. Die Höchstwerte liegen erneut zwischen 32 und 38 Grad Celsius - auch in der Region Fulda. Das heißt: Die Menschen in Osthessen schwitzen weiter.

Hitzewelle in Hessen: Ab heute Abend drohen örtlich extreme Unwetter

„Von Westen greift ein Tiefdrucksystem auf Hessen über und führt zunehmend feuchte und anfangs noch heiße Luft mit erhöhter Gewitterneigung heran“, erklärt ein DWD-Sprecher. „Ab Mittwochabend gibt es von Südwesten zunächst einzelne, teils kräftige Gewitter. Dabei fällt örtlich Starkregen mit 15 bis 25 Liter/Quadratmeter innerhalb kurzer Zeit.“

Örtlich seien auch Niederschlagsmengen um 30 Liter/Quadratmeter möglich. Letzteres definiert der Wetterdienst als Unwetter. Am späten Abend und zu Beginn der Nacht zum Donnerstag soll die Gewitteraktivität steigen. Dann seien besonders im Norden örtlich eng begrenzt auch Niederschlagsmengen über 40 Liter/Quadratmeter innerhalb kurzer Zeit oder über 60 Liter/Quadratmeter innerhalb weniger Stunden nicht ausgeschlossen.

Das definiert der DWD als „extremes Unwetter“. Weitere Begleiterscheinungen der Gewitter sind laut der Prognose kleinkörniger Hagel sowie vereinzelt Sturmböen zwischen 65 und 80 km/h (Bft 8 bis 9). In exponierten Lagen könne es am Mittwoch aber auch zeitweise starke Böen um 55 km/h (Bft 7) aus westlicher Richtung geben.

In der Nacht zu Donnerstag könnten besonders im Norden die Schauer anhalten. Die Temperaturen fallen auf 19 bis 14 Grad. Am Donnerstag wird es laut DWD heiter bis wolkig. Vereinzelt seien kurze Schauer zu erwarten, überwiegend bleibe es jedoch trocken. Die Temperaturen erreichen maximal 25 bis 31 Grad. 

Zunächst warnt der Deutsche Wetterdienst aber weiter vor der Hitze. „Es besteht heute verbreitet eine starke Wärmebelastung“, teilte der DWD in Offenbach mit. Er betont auch die Feuer-Gefahr: „Aufgrund anhaltender Trockenheit verbreitet hohe Waldbrandgefahr.“ „Man sollte im Freien sehr vorsichtig sein“, mahnt auch Wetterexperte Dominik Jung. 

Ein Blitz entlädt sich über Fulda. Schwere Gewitter drohen der Region Osthessen auch ab heute Abend wieder (Archivfoto).
Ein Blitz entlädt sich über Fulda. Schwere Gewitter drohen der Region Osthessen auch ab heute Abend wieder (Archivfoto). © dpa

Laut dem Diplom-Meteorologen vom Wetterportal wetter.net war der Sommer im Juni rund 3 Grad wärmer als das Klimamittel, der Juli ist bisher 1,5 Grad zu warm. „Der August soll nun ebenfalls zu warm und trocken ausfallen. Es bahnt sich eine Verstärkung der markanten Dürrelage in Deutschland an.“

Wie der Wetter-Experte berichte, werden heute wohl erneut Rekorde fallen. „In Hamburg könnte es der heißeste Tag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden. Selbst in Schleswig-Holstein sind Höchstwerte bis 37 oder 38 Grad denkbar. Für diese Region ist das extrem hoch“, so Dominik Jung. Landregen sei in vielen Regionen bis weit in den August hinein nicht in Sicht.

Video: Höchste Warnstufe! 40°C - Dürre und kein Ende

Aufgrund des trockenen Sommers und der aktuellen Hitzewelle ist die Feuer-Gefahr auch in der Region Fulda derzeit sehr hoch. Die Einsatzkräfte der Feuerwehren haben alle Hände voll zu tun - auch im Main-Kinzig-Kreis, im Hünfelder Land, im Vogelsbergkreis und und in den Nachbarregionen, wie im südlichen Thüringen und in Unterfranken).

Das zeigt unser News-Ticker, mit dem sie gut informiert bleiben. Die aktuelle Hitzewelle verspüren unterdessen momentan auch die Mitarbeiter der Mineralbrunnen RhönSprudel und Förstina im Landkreis Fulda. Die Nachfrage nach Mineralwasser ist stark gestiegen. Die Mitarbeiter der Mineralbrunnen machen deshalb Sonderschichten.

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