Mit leeren Geschäften geht es in der Marktstraße weiter. Hier hat vor kurzer Zeit die Filiale der Bekleidungsmarke „Orsay“ wegen Insolvenz geschlossen. Auch gegenüber dem Imbiss „Nordsee“ steht eine Ladenfläche leer.
Am Übergang zur Bahnhofstraße, im ehemaligen Kerber, hat kürzlich das Konzeptkaufhaus Karl eröffnet. „Solche Projekte bieten Anreize für Start-ups und kleine Unternehmen, ihre Ideen zunächst mit geringem Risiko auszuprobieren, um dann eventuell später in der Innenstadt ein eigenes Geschäft zu eröffnen“, so das Amt für Stadtmarketing.
Bei den meisten leerstehenden Geschäften wird von einer baldigen Neuvermietung ausgegangen. Auch die Verkaufsfläche des Sanitätshauses Fendel steht leer, genauso wie der Kleinwarenladen „Sammelsurium“ in der Lindenstraße, der zu Grümel gehörte. Auch im Eisen- Stahl- und Haushaltswarenhandel von Matthias Nehls herrscht Leere.
Der Eindruck, dass Fuldas Innenstadt weniger attraktiv als früher ist, verfestigt sich bei einem Spaziergang also. Das Amt für Stadtmarketing dementiert das: Interessenten, die sich für eine Ladenfläche in Fulda interessieren, gebe es genug. Sie würden sich häufig an das Amt wenden. „Auch aktuell gehen Gesuche für innerstädtische Standorte ein, die Innenstadt ist also nach wie vor ein attraktiver Standort“, heißt es.
Attraktiv ist die Stadt wie berichtet für die Kosmetikmarke Rituals. Am 17. Mai eröffnet sie in der Bahnhofstraße 7 eine Filiale. Statt Arzneien gibt es in den ehemaligen Räumlichkeiten der Bonifatius-Apotheke also schon bald Handcremes, Kerzen und Parfums. Bei den vielen jüngeren Fans der Kette sorgt die Nachricht seit Tagen für Freude.
Die Stadt Fulda plant, den Kontakt zu den Immobilieneigentümern in der Innenstadt zu intensivieren, um entstehende Leerstände schneller zu füllen. Dabei komme es jedoch nicht nur auf die Geschwindigkeit der Neuvermietung an, sondern auch auf die Qualität und Nachhaltigkeit der Nutzung. Heißt: Nicht das Vermieten leerstehender Flächen hat Priorität. Die Geschäfte oder Gastronomie-Betriebe, die in Fulda eröffnen, sollen ins Stadtbild passen.