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Auf digitaler Schnitzeljagd: Gersfelder Stefan Knüttel hat die App Exit Bound entwickelt

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Von: Leon Weiser

Digitale Schatzkarte der App Exit Bound und Stefan Knüttel
So sieht eine digitale Schatzkarte der App Exit Bound aus – hier in der Stadt Fulda. Die Kreise markieren die jeweiligen Stationen. Stefan Knüttel hat die App erfunden. © Stefan Knüttel, Screenshot: Leon Weiser

Digital in der Rhön und in ganz Deutschland auf Schatzsuche gehen: Das ist das Konzept der App Exit Bound, die Stefan Knüttel (58) aus Gersfeld entwickelt hat.

Gersfeld - Es handelt sich nicht um eine gewöhnliche Stadtrallye, die sich der 58-Jährige aus Gersfeld (Kreis Fulda) ausgedacht hat. Denn bei der App Exit-Bound gehen die Menschen auf eine digitale Schatzsuche – besser gesagt auf eine digitale Schnitzeljagd. „Wir müssen das Thema ‚Digitalisierung in der Rhön‘ voranbringen und die Menschen bewegen. Da kam mir die Idee mit der App“, erklärt Knüttel.

Stefan Knüttel aus der Rhön hat die App Exit Bound entwickelt

Der Geschäftsführer der Rhön Adventure Academy, die diverse Teamevents in ganz Deutschland organisiert, hat sich mehr als ein Jahr darum bemüht, die App auf den Markt zu bringen. Mit Erfolg: Seit September 2022 dürfen sich Firmen und Privatpersonen auf die Suche nach dem imaginären Schatz machen. Das Spiel startet mit acht Fragen, die auf die Gruppe zugeschnitten sind, die sich für die Schnitzeljagd angemeldet hat. Beispielsweise werden Fragen zum Unternehmen gestellt, in dem sie arbeiten oder bei einem Junggesellenabschied zum Hochzeitspaar.

„In jeder Gruppe gibt es einen Wortführer, dem ein Tablet zur Verfügung gestellt wird. Auf diesem werden die Fragen, Antwortmöglichkeiten und die Route angezeigt, die anhand von GPS-Daten ermittelt wird“, erklärt Knüttel. Werden alle Fragen richtig beantwortet, erscheint auf dem Tablet ein „Bound“, also die nächste Station der meist knapp fünf Kilometer langen Route, die abgelaufen werden muss.

Die Aufgaben sind unterschiedlich: Mal muss die Gruppe in einem vorgegebenen Radius einen QR-Code suchen, scannen und eine Frage beantworten, oder sie suchen einen Gegenstand, den sie mit dem Tablet „einfangen“. „Dabei sollte man sich unauffällig verhalten, um seine Gegenspieler nicht auf die Lösung zu bringen“, sagt der 58-Jährige.

Kurz vor dem Start versteckt Knüttel die QR-Codes auf der Route. „Bislang ist noch kein Code zerkratzt worden. Die Schatzsuchen wurden immer regulär beendet“, erzählt er. Und diese werden nicht nur in der Rhön durchgeführt, sondern sogar in ganz Deutschland. Der Gersfelder fährt in diesem Fall mit seinem Team – er beschäftigt zehn freie Mitarbeiter – an den jeweiligen Ort in der Bundesrepublik, trifft sich im Vorfeld mit der Gruppe und bereitet eine Route mit Aufgaben vor.

Digitale Schnitzeljagd soll Tourismus in der Rhön ankurbeln

„Es ist vergleichbar mit einem Escape Room, zumindest sind die Rätsel ähnlich“, sagt der 58-Jährige, der sich für das Planen solcher Touren mindestens einen Tag Zeit nimmt. Neben den Schatzsuchen gibt es festgelegte Geschichten – etwa das „Space-Adventure“ oder „Verschollen im Bermudadreieck“. „Dabei kommt es auf das Storytelling an. Die Geschichte ist immer gleich. Wir haben zum Beispiel noch eine Geschichte zu Lord Bix aus der Rhön entwickelt, der die Reichen beklaut und seine Beute an die Armen gegeben hat“, so Knüttel.

Für die Zukunft hat er weitere Pläne. So seien der „Tatort Rhön“ und weitere Spielvarianten geplant. „Unser Ziel ist es, den Tourismus anzukurbeln. Zudem soll die App das Teambuilding in den Gruppen verbessern“, erläutert der 58-Jährige. Im App-Store kann die App kostenfrei heruntergeladen werden, es gibt dort ein kostenfreies Spiel zum Ausprobieren. Personalisierte Routen werden im Internet gebucht – der Preis hängt von der Gruppengröße ab.

Auch „Doyo“ ist eine App, die den Tourismus ankurbeln soll. Der interaktive Stadtführer des Fuldaer Start-ups kaleidos:code soll nun erweitert werden.

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