„Wenn K+S seine Pläne umsetzt, dann würden in Neuhof 265 Millionen Tonnen Material abgelagert. Die heute größte Abfallhalde der Welt in New York enthält 150 Millionen Tonnen“, warnte Burkard. K+S plane, Bauschutt bis zur Schadstoffklasse Z2 abzulagern, so dass dann auch Schwermetalle ins Grundwasser gelangen könnten. Der Antransport sei mit Lärm- und Staubemissionen verbunden – weit über Neuhof hinaus.
Wir werden alles dafür tun, damit die geplante Dickschichtabdeckung nicht kommt.
Bis 2035 werde die Halde durch den Kaliabbau um 32 Prozent wachsen. Falls K+S danach weitere 20 Jahre Kali fördere, was das Unternehmen erwäge, dann werde man für eine Abdeckung der Halde 140 Jahre brauchen, so Burkard. Die Bürgerinitiative fordert, dass K+S kein weiteres Material auf die Halde aufbringt. Im Kaliwerk Wintershall in Heringen schaffe K+S das bereits.
Die Alternativen zum Dickschichtverfahren müssten unabhängig geprüft werden. Eine Alternative sei, den Abraum wieder unter die Erde zu bringen. Anders als K+S vorrechne, sei das im großen Umfang möglich. Das Dickschichtverfahren löse zudem nicht das Problem der Weserversalzung, denn die Flussgebietsgemeinschaft Weser – also die anliegenden Bundesländer – fordert eine Lösung bis 2075. Die Dickschichtabdeckung brauche 50 Jahre länger. In der Zeit bis 2075 werde die Salzfracht kaum reduziert.
Ruppel rief aus: „Neuhof darf keine Abfalldeponie werden. Die Förderbänder müssen anfangen, rückwärts zu laufen. Uns droht eine ökologische Katastrophe. Unsere Heimat droht, den Profitinteressen zweier Konzerne zum Opfer zu fallen.“ Viele Jahrzehnte hätten Neuhof und K+S gut zusammen existiert. „Aber jetzt wünsche ich mir, dass K+S mit Anstand geht“, sagte Ruppel.
Neuhofs Bürgermeister Heiko Stolz (CDU) dankte den Referenten für ihren detaillierten Vortrag und sagte, die Gemeinde und die Bürgerinitiative hätten die gleichen Ziele. „Wir werden alles dafür tun, damit die geplante Dickschichtabdeckung nicht kommt. Wir haben schon Kreis- und Landespolitiker und eine spezialisierte Anwaltskanzlei eingeschaltet. Wir brauchen dabei die Rückendeckung aller Bürger. Gemeinsam können wir etwas erreichen“, sagte Stolz.
Auch die Grundeigentümer in Neuhof, die vom Flächenverbrauch durch die geplante Haldenabdeckung betroffen wären, machen gegen die Pläne von K+S mobil. Sie fordern in einem Schreiben an verschiedene Behörden, dass Kali und Salz auf die Realisierung seiner Pläne verzichtet.