Tegut-Umsatz stagniert - Kunden kaufen weniger Bio-Produkte

Tegut hat das vergangene Jahr mit einem Gesamtnettoumsatz von 1,25 Mrd. Euro abgeschlossen – und damit exakt das Ergebnis des Vorjahres erreicht. Doch beim Kaufverhalten der Kunden macht sich Veränderung bemerkbar.
Fulda - Das teilte der Lebensmitteleinzelhändler am Donnerstag in Fulda mit. Tegut-Geschäftsführer Thomas Gutberlet zeigt sich erfreut über diese insgesamt positive Entwicklung: „Die Umsatzzahlen zeigen, dass uns unsere Kundinnen und Kunden trotz allgemeiner Kaufzurückhaltung und steigenden Energiekosten das Vertrauen schenken.“
Fulda: Tegut-Umsatz stagniert - Kunden kaufen weniger Bio-Produkte
Der Rekord-Bioanteil von 30,5 Prozent aus dem vergangenen Jahr konnte 2022 nicht mehr erreicht werden und liegt stattdessen bei 28,4 Prozent (-2,1 Prozentpunkte). „Das entspricht der aktuellen Entwicklung, wonach die Kundinnen und Kunden zum Beispiel nicht beim Urlaub sparen, sondern im Alltag“, erläutert Gutberlet das Ergebnis.
Und ergänzt: „Keiner geht dabei drei Schritte zurück, schaut aber, wo er ein wenig sparen kann. Die günstigeren Tegut-Marken werden häufiger gekauft als teurere Produkte. Das trifft so auch auf Bio zu: Der Kunde kauft weiter ökologisch, aber die günstigeren Varianten. Die Frische, Obst und Gemüse, ist rückläufig. Hier haben wir die höchsten Bio-Anteile aller Warengruppen, abgesehen von Brot. Wenn Obst und Gemüse weniger gekauft wird, geht auch der Bio-Umsatz zurück.“
Strategisch hat sich das Unternehmen im vergangenen Jahr unter anderem auf den Roll-Out des digitalen, unbedienten Kleinstflächenkonzeptes „Teo“ konzentriert: 2020 in der Fuldaer Innenstadt gestartet, gibt es mittlerweile 26 Standorte in Hessen, Bayern und Baden-Württemberg. Für dieses Jahr plant Tegut 15 bis 20 weitere Standorte, der Schwerpunkt wird dabei auf dem Rhein-Main-Gebiet und Baden-Württemberg liegen.
Video: Grundsteinlegung für Tegut-Logistikzentrum an der A7
Außerdem sind unter anderem im baden-württembergischen Aalen, in der Frankfurter Innenstadt direkt an der Konstabler Wache und dem mittelhessischen Braunfels neue Supermärkte an den Start gegangen, in Dipperz wurde ein neuer Getränkemarkt eröffnet.
Auch das Online-Geschäft in Kooperation mit Amazon hat Tegut im vergangenen Jahr weiter ausgebaut. Mittlerweile können Kundinnen und Kunden im Großraum Darmstadt, großen Teilen Frankfurts, in Würzburg, in Kassel, in Marburg, in Gießen, im Großraum Nürnberg, Fürth und Erlangen, in Bamberg, in Mainz, in Wiesbaden und im Großraum Fulda Lebensmittel online bestellen und sich noch am selben Tag ins Haus liefern lassen.
Nach rund dreijähriger Bauzeit wird Tegut 2023 sein neues Logistikzentrum in Michelsrombach vor den Toren Fuldas in Betrieb nehmen. „Es ist das größte Bauprojekt in der 75-jährigen Geschichte des Unternehmens“, fasst Gutberlet das Projekt zusammen. Rund 800 Mitarbeitende sollen nach Fertigstellung in Michelsrombach arbeiten. (ah)