Von „The Voice Kids“ (SAT.1) zu Robin Hood: Leonie aus Dipperz spielt im Musical in Fulda mit
Wer mit Leonie Müller spricht, wird regelrecht von ihrer guten Laune angesteckt. Wieso ihr Auftritt bei der Fernsehsendung „The Voice Kids“ erst der Anfang war, erzählt sie bei einem Gespräch mit unserer Zeitung.
Fulda - Wie ist Leonie überhaupt zu „The Voice Kids“ gekommen? Bei der Castingshow sitzen „Coaches“, die Jurymitglieder, mit dem Rücken zur Bühne und lauschen nur der Stimme. Gefällt sie ihnen, dreht sich durch buzzern ihr Stuhl. Zur Teilnahme ermutigt hat sie vor allem ihre sieben Jahre alte Schwester beim Schauen der Castingshow: „Ich hab mir immer vorgestellt, dass ich da stehen würde“, erinnert sich die Elfjährige. (Lesen Sie dazu: „The Voice Kids“: Leonie aus Dipperz rockt mit Kuschel-Kaninchen auf der großen SAT.1-Bühne)
Von The Voice Kids (SAT.1) zu Robin Hood: Leonie aus Dipperz spielt auf vielen Bühnen
Insgesamt musste Leonie im Sommer 2021 vier Vorrunden absolvieren, bis sie es auf die „The Voice Kids“-Bühne geschafft hat. Von der Bewerbung im Herbst 2020 bis zum Auftritt an Halloween 2021 verging fast ein ganzes Jahr. Für die Teilnahme an der Castingshow haben Leonie und ihre Familie einiges auf sich genommen.
„Wir sind am Mittwoch nach der Schule nach Berlin gefahren, weil wir am Donnerstag Termine hatten. Donnerstagnacht mussten wir wieder nach Fulda fahren, weil am nächsten Tag Schule war“, erklärt Mutter Corina Müller-Mohr, die ihre Tochter zum Redaktionsgespräch begleitet, und ergänzt: „Das war schon ein Familienprojekt.“
Für Leonie war es der erste Auftritt im Fernsehen: „Ich habe noch nie mit einer Liveband gesungen.“ Das Aufregendste seien für sie das große Tor zur Bühne und die Scheinwerfer im Studio gewesen. Während des Auftritts war von Aufregung allerdings keine Spur. Leonie sorgte mit dem Lied „Perfekte Welle“ von der Band „Juli“ für Stimmung, das Publikum feierte sie dafür. Auch wenn es bei „The Voice Kids“ für die nächste Runde nicht reichte, schließt Leonie eine erneute Teilnahme nicht aus: „Es wäre ja langweilig, wenn ich jetzt nur aus Frust gar nichts mehr machen würde.“
Musical „Robin Hood“ - für Leonie aus Dipperz wird die Bühne zur Routine
Die Elfjährige ist ein wahres Stehaufmädchen: Ab sofort spielt sie im Musical „Robin Hood“ als eins von sieben Kindern den kleinen Robin Hood. Auf der Bühne hat sie mittlerweile Routine: „Da ist dann keine Aufregung mehr da.“ Leonie spielt drei Szenen, eine in der sie spricht und zwei bei denen sie nicht spricht. „Freiheit für Nottingham ist mein Lieblingslied“, sagt die Elfjährige begeistert und fängt, an den Chorus zu singen. (Lesen Sie auch hier: „The Voice Kids“ (Sat.1): Talent Emily aus Gelnhausen erlebt, wovon andere Kinder nur träumen)
„Das ist voll Leonies Ding“, steuert ihre Mutter bei. Mehr als 20 Mal wird Leonie im Musical auftreten. Vorstellungen unter der Woche sind aber auch anstrengend: Nach einer Abendvorstellung stand am nächsten Morgen eine Deutscharbeit an. „Ich habe eine 1- geschrieben“, sagt die Steinschülerin. Auf ihre Familie kann sie immer zählen: „Wir sind alle mächtig stolz auf Leonie“, strahlt ihre Mutter. (Lesen Sie hier: „The Voice Kids“ (SAT.1): Leonie aus Dipperz singt mit ganz viel Power - Smudo bricht das Herz)
„Angefangen zu singen habe ich schon, als ich ganz klein war“, sagt Leonie. Vor einem Jahr startete die Elfjährige dann mit Gesangsunterricht in der Musikschule Mollenhauer in Fulda. „Warum ich singe? Weil’s einfach Spaß macht.“ Leonies musikalische Ader kommt vermutlich auch von ihren Eltern: Vater André Müller ist unter anderem Dirigent des Blasorchesters der Freiherr-vom-Stein-Schule Fulda, Mutter Corina Müller-Mohr leitet dort weitere Orchester. Auch zu Hause singt Leonie ununterbrochen: „Vor allem im Keller, da schallt es so schön.“
Seit sie Gesangsunterricht hat, dreht sich eigentlich alles ums Singen: „Das ist das, was ihr Spaß macht, und dann lassen wir sie das auch machen“, sagt Mutter Corina Müller-Mohr. Bei der Fünfklässlerin wird es niemals langweilig: Vier Jahre hat sie Ballet getanzt, seit fast fünf Jahren spielt sie Klavier, sie reitet, spielt Klarinette und hat mit ihrer Freundin sogar schon ein eigenes Buch geschrieben. „Es ist eine Kindergeschichte, bisher ohne Titel“, erklärt sie. (Lesen Sie auch hier: Emilia (12) aus Fulda kocht im TV bei der „Küchenschlacht“ im ZDF ihr Lieblingsgericht)
Leonie ist also vielseitig interessiert. „An einem bin ich so gar nicht interessiert: Mathe.“ Man muss ja auch nicht alles mögen. Ein Vorbild hat Leonie auch: Sängerin Stefanie Kloß von der Band „Silbermond“. Sie hat laut der Steinschülerin eine starke Stimme.
Vor Auftritten pflegt die junge Sängerin ein kleines Ritual: einmal tief ein- und ausatmen. Anderen Kindern, die an einer Gesangsshow teilnehmen wollen, rät sie Folgendes: „Wenn man mal nicht weiterkommt, sollte das kein Hindernis sein. Einfach mit dem nächsten Projekt weitermachen.“ Und sie ergänzt: „Es geht nicht ums Gewinnen, sondern um den Spaß.“ In Zukunft wolle sie in einer eigenen Band singen und in weiteren Musicals mitspielen und vor allem mitsingen. Später werde sie vielleicht Sängerin oder Schauspielerin, aber das hat ja noch Zeit. (von Anne Burkard)