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Hutzelfeuer in der Region vertreiben den Winter - Impressionen vom Wochenende

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In der Region brannten am Wochenende wieder Hutzelfeuer.
In der Region loderten am Wochenende wieder Hutzelfeuer. © memento36

Egal wie das Wetter in den nächsten Wochen wird - am Wochenende wurde der Winter traditionell vertrieben. In zahlreichen Kommunen im Kreis Fulda loderten wieder die Hutzelfeuer.

Fulda - Es ist wieder so weit: Am Wochenende wurden in den Kommunen im Kreis Fulda wieder die Hutzelfeuer entfacht. Traditionell soll der kalte und dunkle Winter so vertrieben werden.

Fulda: Hutzelfeuer vertreiben den Winter - Impressionen vom Wochenende

Bereits im vergangenen Jahr flammte die Tradition nach der Corona-Pause endlich wieder auf - allerdings noch unter vorgeschriebenen Hygiene-Regeln. Auch in diesem Jahr ließen sich wieder zahlreiche Menschen von dem feurigen Spektakel verzaubern und das ganz ohne Corona-Einschränkungen. Bei Einbruch der Dunkelheit zogen die Menschen – oft mit Fackeln oder Laternen – zum Hutzelplatz, wo es bei Bratwurst und Getränken ein geselliges Miteinander gab.

Schon Wochen vorher werden allerorten Weihnachtsbäume und Reisig gesammelt, um die großen Hutzelhaufen zu bilden. Am ersten Sonntag der Fastenzeit werden sie angezündet, um den Winter zu vertreiben. Traditionell kürt dann auch die Fuldaer Karnevalsgesellschaft ihren Hutzelprinzen.

Die Fuldaer Karnevalsgesellschaft (FKG) kürte traditionell den neuen Hutzelprinzen in Almendorf, und der Winter ließ sich wieder mit Frost und Schnee blicken, nachdem es am frühlingshaften Rosenmontag danach ausgesehen hatte, als bedürfe es in diesem Jahr gar nicht einer Vertreibung durch Hutzelfeuer im Fuldaer Land.

Fuldaer Foaset: 59. Hutzelprinz Jochen Wattenbach gekürt

So aber durfte sich der 59. Hutzelprinz Jochen Wattenbach gewiss sein, dass seine Amtshandlung nicht überflüssig war, als er bei Einbruch der Dunkelheit und frostigen Temperaturen das große Hutzelfeuer der Jugendfeuerwehr Almendorf auf einer Wiese hinter dem „Berghof“ in Almendorf entzündete.

Hutzelprinz Joachen Wattenbach
Jochen Wattenbach (Zweiter von rechts) ist neuer Hutzelprinz. Er folgt auf Manfred Krenzer (Zweiter von links). Bei der Monarchenkürung in Almendorf gratulierten Marianne Büttner und Hutzelprinzpräsident Wolfgang Büttner. © Sandra Limpert

Zuvor hatte die FKG den Hutzelsonntag genutzt, um die Karnevalszeit über den Aschermittwoch hinaus um eine Feier zu verlängern. „Fölsch Foll hinein“ tönte es aus dem Restaurant, wo die Narren noch einmal sangen und schunkelten. Nach einem gemütlichen gemeinsamen Kräppelessen präsentierte Marianne Büttner als Reinigungskraft Giselle von Leifheit am Ende ihrer interaktiven und viel beklatschten Büttenrede den neuen Hutzelprinzen.

Das langjährige Elferratsmitglied Wattenbach musste nämlich in den Adelsstand befördert werden, um die Dienste der begehrten Reinemachefrau in Anspruch nehmen zu können. Bei Fremdensitzungen der FKG stand die Rednerin bislang nicht in der Bütt, aber gemeinsam mit ihrer Tochter Katharina Oechel trainiert sie die Teenies-Showtanzgruppe.

Seit dem Jahr 1959 gibt es bei der FKG den Brauch des Hutzelprinzen beziehungsweise der Hutzelprinzessin. Erste Frau auf dem „Hutzelthron“ war die Fuldaer Fastnachtslegende Lilly Fahr, der nach und nach sechs weitere Prinzessinnen folgten.

Bestimmt wird der Hutzelmonarch vom Hutzelprinzpräsidenten Wolfgang Büttner. Wattenbachs Vorgänger, der Fastnachtssänger Manfred Krenzer, kann wegen der Corona-Zwangspause auf eine dreijährige Amtszeit als Hutzelprinz zurückblicken. Seinem Nachfolger wünschte er am Sonntag, dass jenem nicht das gleiche Schicksal widerfahre, sondern dass endlich wieder Normalität einkehrt. (von Sandra Limpert und Anja Hildmann)

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