Beunruhigend, verstörend fast wirkt das Bild einer Frau ohne Gesicht, die sich von einer dunklen Wolke, ebenfalls in die bestickte ukrainische Kleidung gehüllt, wegdreht. Zwei Friedenstauben steigen zum Himmel hinauf: „Nach den Bomben. Nichts als Leere“, erklärt die Künstlerin. „Alles explodiert – es sterben so viele Menschen“, sagt sie. Für all jene, die bereits gestorben sind, stünde der gesichtslose Mensch und auch die gen Himmel fliegenden Friedenstauben.
Zur Ausstellung, die am Donnerstag eröffnet wurde, sagt sie: „Ich möchte die Menschen einladen, unsere Kultur kennenzulernen.“ Reznichenko erklärt, dass es wichtig sei, über das zu sprechen, was in der Ukraine passiert. Ihre Kunst biete die Möglichkeit, die Schönheit der Menschen, der Natur und der Ukraine zu entdecken – diese Schönheit inspiriere sie. Und das war schon immer so, seit ihr Traum in Erfüllung gegangen ist und sie sich auf die Kunst konzentrieren kann, wie sie sagt.
Während der Ausstellung im Fuldaer „Wohnzimmer“ werden Bilder, die lange vor dem Krieg entstanden sind, zu sehen sein. Darunter Blumen, ein eng umschlungenes Paar, und ein mit Blattgold angereichertes Porträt der Olga von Kiew, einer Fürstin, die von 920 bis 969 gelebt und in der orthodoxen Kirche als apostelgleiche Heilige verehrt wird. Die Bilder wurden von Reznichenkos Mann nach Fulda geschickt – und haben eine lange, anstrengende Reise hinter sich.
Die Ausstellung „Die Ukraine im Herzen“ im „Wohnzimmer“ in der Robert-Kircher-Straße 25 in Fulda eröffnete am 7. Juli und ist einen Monat lang zu sehen (Montags bis Freitags ab 17 Uhr).