Die vegane Ernährung beinhaltet ausschließlich pflanzliche Lebensmittel und schließt alle tierischen Produkte aus – also Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Eier und Honig. Wer über die Ernährungsweise hinaus einen veganen Lebensstil verfolgt, verzichtet außerdem auf Lederwaren, Wolle und andere Produkte, die tierische Inhaltsstoffe enthalten, das können etwa bestimmte Kosmetikprodukte sein. So verzichtet der Musiker Paul McCartney etwa auf Ledersitze in seinen Luxuskarossen.
Professor Dr. Daniel Jaspersen ist Spezialist für Innere Medizin, Gastroenterologie, Proktologie, Diabetologie, Infektiologie und Ernährungsmedizin. Zuletzt hatte er in einem Gastbeitrag darüber geschrieben, wie sich unsere Esskultur verändert hat.
Doch was spricht gegen eine vegane Ernährung? Hier lassen sich vor allem mögliche Mangelerscheinungen durch nicht ausreichend aufgenommene Nährstoffe, Mineralien und Vitamine anführen. Wer gezielt darauf achtet, sollte jedoch keine Probleme haben. Wissenschaftliche Studien belegen, dass eine ausreichende Nährstoffversorgung auch durch eine vegetarische oder vegane Ernährung durchaus gut umsetzbar ist – und diese sogar fördert.
Auf einige Nährstoffe sollte besonders geachtet werden: Eiweiß, Vitamin D, Vitamin B2, Omega-3-Fettsäuren, Kalzium, Eisen, Zink und Jod. Ein Beispiel: Mit einer Kombination aus Getreiden oder Hülsenfrüchten wie etwa Vollkornreis mit Bohnen oder Quinoa mit Kichererbsen, kann der Eiweiß- und Mineralienbedarf gut gedeckt werden. Außerdem sind genügend Obst und Gemüse, Nüsse sowie Öle mit Omega-3-Fettsäuren wichtig. Lediglich das Vitamin B12 muss supplementiert werden, da es durch eine vegane Ernährung kaum aufgenommen werden kann.
Das Contra-Argument, vegane Ernährung sei teuer, stimmt übrigens nicht. Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte sind sogar deutlich günstiger als Fleischprodukte. Einzig Ersatzprodukte wie veganer Käse oder vegane Wurst sind kostspieliger – was einem aber zu denken geben sollte.
Eins ist klar: Das Bewusstsein für Nahrungsmittel und Inhaltsstoffe wird durch eine vegetarische oder vegane Ernährungsweise auf jeden Fall gestärkt. Und auch die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit sind nicht zu unterschätzen. Veganer erkranken erwiesenermaßen seltener an Herzerkrankungen, Diabetes oder Krebs. Und da die vegane Ernährung im Gegensatz zu einer Mischkost-Ernährung mehr Ballaststoffe und keine tierischen Fette enthält, ist die Wahrscheinlichkeit, übergewichtig zu werden, verringert. (Von Daniel Jaspersen)