1. Fuldaer Zeitung
  2. Fulda

Nach Atzert-Weber-Entscheidung: Volkswagen vergibt Händlervertrag neu

Erstellt:

Von: Volker Nies

Die Atzert-Weber-Gruppe wird nach März 2023 keine Volkswagen mehr verkaufen.
Neue VW-Fahrzeuge bei dem offiziellen Volkswagen-Händler besichtigen und kaufen – wie hier im Volkswagen-Zentrum in der Leipziger Straße –, das wird nach März 2023 bei einem anderen Autohaus möglich sein. © Volker Nies

Die Volkswagen-Zentrale in Wolfsburg will den Händlervertrag in Fulda neu vergeben. Es soll auch in Zukunft einen offiziellen VW-Händler geben, wenn der Händlervertrag von Atzert-Weber im März 2023 endet. Das erklärt der VW-Konzern unserer Zeitung.

Fulda - „Es wird selbstverständlich eine Nachfolge geben“, erklärt der Autohersteller unserer Zeitung. Welches Unternehmen die VW-Kundinnen und Kunden in Fulda an der Stelle von Atzert-Weber in Zukunft betreuen soll, will Volkswagen derzeit aber noch nicht öffentlich machen.

Fulda: Nach Atzert-Weber-Entscheidung - Volkswagen vergibt neuen Händlervertrag

Klar ist aber: Es wird auch in Zukunft einen großen offiziellen Volkswagen-Händler in Fulda geben – auch nach dem Rückzug von Atzert-Weber aus dem offiziellen Händlervertrag. Geschäftsführer Philipp Atzert hatte angekündigt, dass der VW-Händlervertrag für die Gruppe Ende März 2023 enden wird. (Lesen Sie hier: Atzert-Weber beendet VW-Partnerschaft: Ab April 2023 keine Neuwagen mehr für Privatkunden)

„Der Raum Fulda ist einfach zu attraktiv, als dass Volkswagen darauf verzichten könnte, hier einen offiziellen Händler zu haben. Fulda ist zu wichtig und Volkswagen ist zu groß: Die Volkswagen-Gruppe ist immerhin Europas größter Autohersteller und Volkswagen ist das am häufigsten verkaufte Auto in Deutschland“, erläutert ein Branchenexperte unserer Zeitung.

Mehr als 70 Jahre lange hatte die Unternehmensgruppe Atzert und Weber – einschließlich ihrer Vorgängerbetriebe – Neuwagen für die Marken Volkswagen-Pkw und -Nutzfahrzeuge verkauft. Das wird im kommenden Jahr enden. „Diese Entscheidung für das Volkswagen Zentrum in der Leipziger Straße haben wir bereits 2018 getroffen und eine entsprechende Vereinbarung mit VW geschlossen. In unserer Größe lohnt ein Händlervertrag kaum noch. Für uns bedeutet das Auslaufen des Vertrags mehr Freiheit und mehr Unabhängigkeit“, hatte Philipp Atzert bereits am 31. Mai erläutert. Diese Freiheit sei auch deshalb notwendig, da Volkswagen selbst stärker auf den Direktvertrieb setze: Die vollelektrischen Pkw-Modelle iD.3 und iD.4 kauft der Kunde direkt bei VW.

Atzert-Weber-Gruppe: Audi-Zentrum und Skoda-Autohaus bleiben von Veränderungen unberührt

Die Händlerverträge der Atzert-Weber-Gruppe mit Audi über das Audi-Zentrum in Fulda und mit Skoda über das Skoda-Autohaus in Schlüchtern laufen unverändert weiter, sagt Atzert. „Ein neuer VW-Händlervertrag hätte für uns zu viele Unbekannte bedeutet. Zugleich wachsen die Anforderungen, die der Hersteller VW an uns Händler stellt“, erklärt Atzert. Die Privatkunden wollten aber ohnehin immer öfter einen Gebrauchten, insbesondere junge Gebrauchte, als einen Neuwagen. Firmenkunden, die einen VW-Neuwagen kaufen wollen, will Atzert-Weber weiter betreuen.

Die Firmengruppe beschäftigt 220 Mitarbeiter an sieben Standorten. Das VW-Autohaus Kircher-Ludwig in Petersberg verkauft zwar Volkswagen und bietet den VW-Service an, hat aber keinen eigenen Händlervertrag.

Auch interessant