Hessen erlebt Rekord-Sommer - mehr als 850 Sonnenstunden
Heißer, trockener und sonniger: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am Dienstag seine vorläufige Bilanz für den Sommer 2022 vorgestellt.
Region - „Es ist der sonnigste Sommer, seitdem die Sonnenscheindauer aufzeichnet wird, also seit 1951“, sagte Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach (Hessen). Konkret kommen die Meteorologen nach den bisherigen Messungen und inklusive der Prognose bis Monatsende auf 857 Sonnenstunden.
Wetter: Hessen erlebt sonnigsten Sommer seit Aufzeichnungsbeginn
Bundesweit wurde laut DWD ein Höchstwert mit 817 Sonnenstunden verzeichnet. Der bisherige Rekord sei im Sommer 2003 mit bundesweit 793,3 Stunden aufgestellt worden.
„Der diesjährige Sommer wird zu den heißesten gehören, aber nicht auf Platz eins landen“, sagte der Wetter-Experte. Wahrscheinlich werde er sich irgendwo zwischen Platz zwei und Platz fünf einordnen. „Da geht es um wenige Zehntel Grad.“ (Lesen Sie hier: „Staubtrocken bis in 1,50 Meter Tiefe“: Landwirte der Region Fulda in Sorge - Ernteerträge sinken)
Nach vorläufigen DWD-Angaben handelte es sich um den sechstwärmsten Juni seit Messbeginn. Und es ging ähnlich weiter: Im Juli lag der Temperatur-Durchschnitt bei 19,2 Grad und damit 2,3 Grad über dem international gültigen Vergleichswert der Jahre 1961 bis 1990. „So oder so: Es war ein Rekord-Hitzesommer“, betont Diplom-Meteorologe Dominik Jung.
Und wie sieht es mit der Trockenheit aus? Aufgrund des fehlenden Niederschlags wird es laut DWD in vielen Orten oder Regionen der wohl trockenste Sommer sein. Allerdings habe es am vergangenen Wochenende im Osten und im Süden viel Starkregen gegeben. „Dies hat dazu geführt, dass der Sommer zwar deutlich zu trocken ausfällt, aber deutschlandweit nicht unter die Top drei fällt“, bilanziert Meteorologe Friedrich.

Im Durchschnitt fielen bundesweit rund 142 Liter Regen pro Quadratmeter. Der Mittelwert seit 1881 liegt bei 245 Liter Regen pro Quadratmeter. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit wurden in vielen Kommunen ein Wasserentnahmeverbot aus öffentlichen Gewässern ausgesprochen, dazu zählte der Landkreis Fulda, sowie der Main-Kinzig-Kreis und der Vogelsbergkreis.
Wie tz.de berichtet, regnete es im Nachbarbundesland Bayern am meisten in diesem Sommer mit mehr als 500 Litern pro Quadratmeter unmittelbar an den Alpen, sehr trocken blieb es dagegen in Unterfranken.
„Mit nur 28,5 Liter Regen ist Bad Kissingen in Bayern übrigens der trockenste Ort in diesem Sommer gewesen. Das waren hier nur 15 Prozent der üblichen Regenmenge eines Sommers“, berichtet der Meteorologe. Der nasseste Ort war mit 541 Litern Aschau am Chiemsee. (mit dpa-Material)