Schon wieder ist ein „Alltagsmensch“ kaputt: Dritte Figur innerhalb einer Woche zerstört
Zum dritten Mal innerhalb einer Woche ist in Fulda ein „Alltagsmensch“ zerstört worden. Diesmal hat es eine der Kunstfiguren in der Löherstraße erwischt.
Fulda - Fünf der 44 Betonfiguren, die es seit Dienstag der vergangenen Woche in der Fuldaer Innenstadt zu entdecken gibt, waren vor der Heilig-Geist-Kirche in der Löherstraße aufgestellt worden. Es handelt sich um fünf Frauen, die auf Stühlen platziert worden waren. Aktuell sitzen nur noch vier der Damen im nachgebauten „Wartezimmer“. Die fünfte ist nämlich in der Nacht auf Freitag zerstört worden.
Dritte Kunstfigur in Fulda innerhalb einer Woche zerstört

Fotos vom „Tatort“ zeigen die Figur auf dem Boden liegend. Die Beine und der Kopf sind vom Oberkörper abgetrennt. Die „Sitznachbarin“ der Frau wurde ebenfalls beschädigt - allerdings nicht ganz so heftig. Ihr fehlt lediglich der rechte Fuß.
Die „Alltagsmenschen“ von den Künstlerinnen Christel und Laura Lechner wurden im Rahmen der Landesgartenschau in der Innenstadt installiert, wo sie gut Laune verbreiten sollen. Nun ist es bereits das dritte Mal, dass sie Opfer von Vandalismus geworden sind. Zunächst war eine Figur am Gemüsemarkt „geköpft“ worden. Weiter ging es am Montag mit einem beschädigten Bauarbeiter am Bahnhofsvorplatz. Einer weiteren Figur wurde bei dieser Tat auch ein Besen entwendet.

Wie bei den beiden anderen Fällen zuvor hat die Stadt Fulda auch diesmal Anzeige wegen Sachbeschädigung erstattet, wie Sandra Hanke, Sprecherin des Polizeipräsidiums Osthessen, auf Nachfrage unserer Zeitung berichtet. Und auch diesmal ist die beschädigte Figur am Morgen nach der Tatnacht abtransportiert worden.
Der Gesamtschaden, der an den „Alltagsmenschen“ angerichtet wurde, liegt laut Polizei bei einem fünfstelligen Betrag. Hanke zufolge müsse jetzt geschaut werden, ob die beschädigten Alltagsmenschen zur Reparatur geeignet sind oder nicht.
Wir sollten uns von solchen dreisten und inakzeptablen Zerstörungen nicht einschüchtern lassen.
Die Figuren abzubauen, kommt für die Stadt Fulda nicht infrage. „Grundsätzlich bin ich der Auffassung, dass Kunst im öffentlichen Raum Teil unserer freiheitlichen Kultur ist und dass wir uns von solchen dreisten und inakzeptablen Zerstörungen nicht einschüchtern lassen sollten“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) gegenüber unserer Zeitung.
Auch der OB sei „natürlich über die wiederholten Beschädigungen an den Alltagsmenschen entsetzt. Die Figuren sind in der kurzen Zeit bereits zu Anziehungspunkten und beliebten Fotomotiven geworden und tragen damit zur hohen Aufenthaltsqualität in unserer Innenstadt bei.“