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Unfallfrei unterwegs auf winterlichen Straßen: Experte gibt Tipps

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Auto fährt Straße nach einem Hagelschauer entlang
Um auf den Straßen sicher durch den Winter zu kommen, sollten Fahrer und Fahrzeug gut vorbereitet sein. (Symbolbild) © Bernd März/dpa

Es wird früher dunkel, die Straßen sind häufiger nass, und oft ist es neblig – der Winter steht vor der Tür. Um sicher durch die kalte Jahreszeit zu kommen, sollten Fahrer und Fahrzeug gut vorbereitet sein.

Fulda - Winterreifen, Schneeketten, Eiskratzer und Co sind selbstverständliche Hilfsmittel für den Winter. Wenn die Tage kürzer werden, ist aber auch angepasstes Fahrverhalten entscheidend. „Vorausschauend Fahren und genügend Abstand halten sind Ratschläge, die das ganze Jahr für den Straßenverkehr gelten, im Herbst und Winter sind diese Hinweise wegen der Dunkelheit und glatter Fahrbahn jedoch von besonderer Bedeutung“, erklärt Gerhard Brink von der Kreisverkehrswacht Fulda.

Winter: Unfallfrei unterwegs in der kalten Jahreszeit - Experte gibt Tipps

Auch Geduld und eine gewisse Planung sind Faktoren, welche die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen. „Für den Weg zur Arbeit sollte in den kalten Monaten auf jeden Fall mehr Zeit eingeplant werden“, betont Brink. Eventuell müssten erst Scheiben gekratzt oder das Auto von Schnee befreit werden. Zudem kann es zu Verzögerungen auf der Strecke kommen. „Plant man keinen Puffer ein, wird schneller gefahren, um noch rechtzeitig anzukommen, das kann dann böse enden“, warnt der 74-Jährige.

Bei Eis und Schnee sind die meisten Autofahrer langsamer unterwegs, aus Angst, ins Rutschen zu geraten. Genauso gefährlich ist laut Brink jedoch bereits im Herbst nasses, festgefahrenes Laub. Die Reifen bekommen keinen Halt, und der Fahrer kann die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren. Es gilt also bereits jetzt, vorsichtig zu sein. (Lesen Sie hier: So machen Sie Ihren Garten am besten klar für den Winter - 11 Experten-Tipps)

Das gehört im Winter ins Auto

• Handfeger

• Eiskratzer

• Abschleppseil

• Batterieladegerät

• Decke

• Abdeckfolie für die Windschutzscheibe

• 12-V-Ladegerät für das Mobiltelefon

• Ersatz-Scheibenwaschzusatz für den Winter

• Handschuhe

• Taschenlampe

• In alpinen Gegenden zusätzlich Schneeketten, Klappspaten, etwas Streusplitt

Achtsamkeit ist momentan auch in den frühen Morgen- und späten Abendstunden gefragt. Schlechte Sicht erhöht die Unfallgefahr. Ein einfaches Gegenmittel dafür ist: Licht einschalten. Brink fällt es jedoch immer wieder auf, dass zu viele Autofahrer bei leichtem Nebel oder bei Dämmerung nur auf das automatische Tagfahrlicht ihrer Fahrzeuge setzen.

„Von hinten sind sie praktisch überhaupt nicht zu sehen, da die Rückleuchten dann nicht eingeschaltet sind“, warnt der 74-Jährige. Das Sparpotenzial durch das Tagfahrlicht, wohl für viele ein Grund, nicht das Abblendlicht einzuschalten, sieht er als marginal an. „Besser auf der Autobahn statt 180 oder 200 km/h Richtgeschwindigkeit fahren. Das schont das Portemonnaie um einiges mehr.“

Video: Sind Winterreifen in Deutschland verpflichtend?

Auch vom Geldsparen mit Ganzjahresreifen rät Brink ab. „Wenn Sie einen 100-Meter-Lauf machen und anschließend wandern wollen, ziehen Sie ja auch nicht die selben Schuhe an“, verdeutlicht der 74-Jährige. Ganzjahresreifen seien immer ein Kompromiss. Sprit sparen lässt sich darüber hinaus mit einem gleichmäßigen Fahrstil – gleichzeitig sinkt die Unfallgefahr, denn wer häufig Vollgas gibt und ruckartig lenkt, verliert bei glatter Fahrbahn schnell die Kontrolle.

„Fuß vom Gas und Abstand halten“ ist die wichtigste Devise auch im Herbst und Winter. Ein gut vorbereitetes Auto mit Winterreifen, Scheibenwaschzusatz und eisfreien Scheiben sei enorm wichtig, letztendlich habe jedoch das Fahrverhalten den größten Einfluss darauf, dass jeder und jede sicher zuhause ankommt. „Ich muss entscheiden, wie ich fahre. Mit gegenseitiger Rücksicht und defensiver Fahrweise bin ich am sichersten“, resümiert Brink. (von Marcel Blumöhr)

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