Fachleute sind sich einig, dass in Freiheit aufgewachsene Wölfe und Wolf-Hund-Hybriden sich nicht an ein Leben in Gefangenschaft anpassen können. Eine Gehegehaltung würde zu länger anhaltendem und erheblichem Leiden führen. Daher besteht die Vorgabe, die Tiere nicht zu fangen, sondern zu töten.
Offenbar haben die Beobachtungen aus Zella nichts mit jener ebenfalls Junge führenden Wölfin zu tun, die vor wenigen Wochen im Truppenübungsplatz Wildflecken von einer Wildkamera aufgenommen worden war. Das bestätigt das Bayerische Landesamt für Umwelt auf Anfrage unserer Zeitung.
Es sei nicht davon auszugehen, dass es sich in dem Fall von Zella in der Rhön um die standorttreue Wölfin vom Truppenübungsplatz Wildflecken handele, schreibt ein Sprecher. Dass dieses Tier, das mit der Kennung GW2552f geführt wird, Junge hat, war anhand der Aufnahme zu belegen, denn auf ihr kann man klar das Gesäuge des Tiers erkennen, das außerhalb der Zeit mit Nachwuchs unter dem Bauch verborgen ist.
Der Landesamt-Sprecher erläutert ergänzend, dass die im Gebiet um Zella in Thüringen standorttreu lebende Wölfin die Kennung GW1422f hat. Sie sei seit 2019 immer wieder im Gebiet nachgewiesen worden. Die beiden Territorien seien klar voneinander abgegrenzt, Nachweise der beiden Wölfinnen im jeweils anderen Territorium gebe es bislang nicht.