Nächste Runde im „Indianer“-Streit: Diether Dehm schreibt Song für Florian Silbereisen

Nachdem Sänger und Moderator Florian Silbereisen weiter öffentlich zum „Indianer“-Streit schweigt, reagiert Songautor Diether Dehm nun humorig: Er hat eine an Silbereisen gerichtete Version des Hits „1001 Nacht“ veröffentlicht.
Fulda/Leipzig - Ein einziges Wort schlägt hohe Wellen: Bei der ARD-Abschiedsgala für Sänger Jürgen Drews am 14. Januar hat Moderator Florian Silbereisen zusammen mit Sängerin Beatrice Egli den Klaus-Lage-Hit „1000 und 1 Nacht (Zoom!)“ gesungen und an entscheidender Stelle verändert.
„Indianer“-Zoff: Diether Dehm schreibt Song für Florian Silbereisen
Das Wort „Indianer“ wurde – offenbar aus politischen Motiven – gestrichen und durch das Wort „zusammen“ ersetzt. Songautor Diether Dehm, der in Eiterfeld-Großentaft im Kreis Fulda lebt, hat deswegen Strafanzeige gegen Silbereisen wegen Urheberrechtsverletzung gestellt.
Silbereisens Manager habe sich zwar inzwischen bei ihm entschuldigt, wie Dehm der Fuldaer Zeitung verriet. Doch öffentlich äußert sich der Sänger nicht zu seiner von vielen als Anbiederung an den sogenannten „woken“ Zeitgeist wahrgenommene Textänderung. Jetzt nimmt Songwriter Dehm auf seine Art mit dem Sänger Kontakt auf: Er hat den alten Klaus-Lage-Hit umgedichtet und an Silbereisen adressiert.
„Erinner dich doch, hast selbst Indianer gespielt“, beginnt der Song, den er Zusammen mit dem ostdeutschen Kabarettisten Uwe Steimle singt. Silbereisen fordert er auf: „Mensch, Florian, sei nicht die silberne Spange, die nur die Perücken von Hofschranzen ziert.“
Im Refrain heißt es dann: „1000-mal berührt: ein Lied, das nicht verführt – zum Bückling vor der Macht - Ja, das hat Zoom gemacht.“ Bildlich unterlegt ist das bei Youtube abrufbare Video mit Zeitungsausschnitten über den Vorgang und Screenshots von Webseiten.
Video: „1000x berührt“ an Florian Silbereisen gesungen von Diether Dehm und Uwe Steimle
An der Anzeige wegen Urheberrechtsverletzung hält Dehm unterdessen weiter fest. Doch das Verfahren wird nicht in Fulda geführt, wo Dehm in der Woche nach Ausstrahlung der Sendung „Zum allerletzten Mal: Der große Schlagerabschied“ Anzeige erstattet hat. Wie die Fuldaer Oberstaatsanwältin und Pressesprecherin Dr. Christine Seban am Dienstag auf Anfrage der Fuldaer Zeitung mitteilte, wurde die Anzeige an die Staatsanwaltschaft Leipzig abgegeben.
Man halte den „Tatort“ entscheidend dafür, wo das Verfahren geführt wird. Da die Sendung vom Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) produziert wurde, wäre das Leipzig. Eine Entscheidung darüber, wie die dortige Staatsanwaltschaft nun verfährt, gab es am Dienstag noch nicht.