Beton-Polonaise durch Fulda: 44 lebensgroße „Alltagsmenschen“ sollen gute Laune verbreiten

Wer durch die Fuldaer Innenstadt schlendert, wird sie nicht übersehen: 44 „Alltagsmenschen“ aus Beton und in Lebensgröße stehen den Sommer über an zwölf Standorten in der Barockstadt. Wie kamen die Künstlerinnen Christel und Laura Lechner auf diese Idee?
Fulda - Tanz-Paare in der Marktstraße, Bauarbeiter am Bahnhofsvorplatz in Fulda, zwei Menschen auf einem Familiensofa am Buttermarkt oder ein nachdenklicher Mann am Uniplatz: 44 „Alltagsmenschen“ aus Beton stehen an zwölf zentralen Standorten in der Fuldaer Innenstadt, überall dort, wo alltägliches Leben stattfindet.
Fulda: Kunstinstallation „Alltagsmenschen“ in der Innenstadt
„Das sind ganz normale Menschen, die nicht geschönt sind und die keine Modelmaße haben“, beschrieb Laura Lechner, eine der beiden Künstlerinnen, die Betonfiguren. Ihre Mutter Christel Lechner und sie sind freischaffende Künstlerinnen aus Witten in Nordrhein-Westfalen und arbeiten schon seit vielen Jahren mit dem Werkstoff Beton.
Die Figuren hat Edi Leib vom City Marketing Fulda nun nach Fulda geholt: Sie hat die Kunstwerke der beiden Frauen vor einigen Jahren im Urlaub auf Sylt entdeckt und immer wieder die gleiche Szene beobachtet: „Menschen, egal welchen Alters, sind erstaunt stehen geblieben und haben Fotos gemacht, geschmunzelt und gelacht. So ist die Idee geboren, die Figuren nach Fulda zu holen.“
Als sie vor drei Jahren zusammen mit Edi Leib die Barockstadt besichtigten, waren sie begeistert. „Fulda ist eine unheimlich schöne Stadt. Hier gibt’s viel Grün und ganz tolle Gebäude. In Fulda wird noch eine Ruhe ausgestrahlt“, sagte Laura Lechner.
Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) merkte an: „Die Alltagsmenschen stehen für Kunst im öffentlichen Raum und laden dazu ein, unsere wunderschöne Innenstadt immer wieder neu zu entdecken.“ Nicht nur für Fuldaer, sondern auch für Besucher des Musicalsommers oder der Landesgartenschau seien die Figuren spannend. „Die Figuren bereichern den Alltag, sodass die Fuldaer eben nicht im alltäglichen Trott verbleiben, sondern immer wieder überrascht werden“, sagte Wingenfeld.
Standorte
Die Betonfiguren stehen noch bis zum 29. Oktober an der Touristinformation, am Stadtschloss, im Schlosstheater, am Bahnhofsplatz, in der Bahnhofsstraße, am Uniplatz, in der Markstraße, am Gemüsemarkt, am Buttermarkt, an der Stadtpfarrkirche und an der Heilig-Geist-Kirche.
Die Inszenierung soll die Besucher zum Nachdenken, Innehalten, Kommunizieren und Interagieren einladen und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Neben jeder Figur informiert ein QR-Code über die Künstlerinnen. „Der Schwimmer“, ein Mann im Schwimmring, wartet auf dem Fuldaer Aueweiher auf Besucher der Landesgartenschau.
Nach mehr als vier Jahren öffnete am Sonntag, 19. Februar, wieder die Dauerausstellung in den Pavillons des Museums Modern Art in Hünfeld - die Kunst kehrte zurück in die Räume.