Tschüss, Bauchweh: Fenchel wirkt entkrampfend, schleimlösend und entschlackend

Jeder, der sich schon mal um ein Baby gekümmert hat, weiß, wie wichtig Fencheltee ist. Denn sitzt bei dem armen, kleinen Menschlein mal ein Pups quer, hilft dieser Tee auf wunderbare Weise. Und natürlich gilt das auch für Patienten, die der Windel längst entwachsen sind.
Fulda - Bauchweh und Fenchel (Foeniculum vulgare) – schon Hippokrates griff zu der Pflanze und ihren Samen, wenn seine Mitmenschen an Völlegefühl, Blähungen, Sodbrennen oder Schmerzen litten. Hildegard von Bingen nutzte Fenchel zum Lösen von festsitzendem Schleim bei heftigen Erkältungen. Und Hieronymus Bock schrieb: „Die Samen gesotten (gekocht) vertreibt die unnatürliche Hitze des Magens (Sodbrennen), hilft gegen Schlangenbiss und treibt aus andere Gift“.
Fenchel hilft gegen Bauchweh und galt schon früher als Schlankheitsmittel
Die Einsatzgebiete waren schon immer vielfältig. Heutzutage kennen wir Fenchel entweder als schmackhafte Beilage zu Fisch oder in Kombination mit Anis und Kümmel als Bauchwehtee. Fenchel ist in der Lage, Leber- und Nierentätigkeit anzuregen und somit Giftstoffe schneller auszuscheiden. Er bindet Fettstoffe im Darm und senkt auf sanfte Weise überhöhte Cholesterinwerte. Die entkrampfende Wirkung sorgt für Wohlbefinden. (Lesen Sie hier: Galgant hilft unserem Kreislauf, dem Magen und dem Immunsystem)
In der Fenchelknolle steckt tatsächlich mehr Vitamin C als in einer Orange. Auch Beta-Carotin und Vitamin A sind reichlich vorhanden, ebenso Kalium (Blutdruck), Eisen (Blutbildung), Folsäure (gesunde Zellen) und Calcium (stabile Knochen). Ein sehr gesunder Smoothie kann aus einer Fenchelknolle, zwei Orangen, einer halben Mango und etwas Kurkuma hergestellt werden.
Bereits vor 300 Jahren galt der Fenchel als probates Schlankheitsmittel. So schrieb der englische Arzt William Cole im 17 Jahrhundert über den Doldenblütler Fenchel: „Samen, Blätter und Wurzeln werden von jenen, die fett und träge geworden sind, in Getränken und Suppen verwendet, um wieder schlank und rank zu werden.“
Und wenn wir schon beim Abnehmen sind, können wir gleich Richtung Fasten schauen. Schon die Römer kauten auf langen Fußmärschen Fenchelsamen, um ihren Hunger zu verringern. Daher griffen Christen während der Fastenzeit zu Fenchel und Fenchelsamen, um Fisch damit zu würzen. Wer kein Geld für Fisch hatte, aß das Gemüse einfach so.
Video: F wie Fenchel: Im Salat und gekocht ein Hit
Auch heute noch wird mancherorts die Fastenzeit mit einer Fenchelsuppe eingeläutet. Doch Vorsicht ist trotzdem geboten: Ein übermäßiger Verzehr von Fenchel oder Fencheltee ist nicht anzuraten. Tatsächlich wurde in Studien krebserregende Tendenzen festgestellt, wenn zu viel konsumiert wurde.
Rezept für Fenchelhonig
Zutaten:
250 g flüssiger Honig (am besten von einem lokalen Imker)
20 g Fenchelsamen
Zubereitung: Ein entsprechend großes Schraubglas in kochendem Wasser zehn Minuten sterilisieren und abkühlen lassen. Die Fenchelsamen werden in einem Mörser angestoßen, damit die ätherischen Öle austreten können. In das Schraubglas geben und mit dem Honig übergießen. Glas fest verschließen, und den Honig eine Woche ziehen lassen. Damit sich die Inhaltsstoffe gut verteilen, das Glas alle zwei Tage umdrehen. Honig in ein ebenfalls steriles Gefäß abfüllen und innerhalb eines Jahres verbrauchen.