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Die Wurzel für das Herz: Galgant hilft unserem Kreislauf, dem Magen und dem Immunsystem

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Von: Anne Baun

Galgant zählt zu den Ingwergewächsen. In der Küche kann er Pfeffer ersetzen.
Galgant zählt zu den Ingwergewächsen. In der Küche kann er Pfeffer ersetzen. © mescioglu - stock.adobe.com

Der Echte Galgant (Alpinia officinarum) gehört zu den Ingwergewächsen und fällt somit als Exot in unserer Heilkräuterreihe ein wenig aus dem Rahmen. Doch bereits Hildegard von Bingen griff im Mittelalter zu der scharfen Knolle, die auch in unseren Breiten bestens gedeihen kann.

Fulda - Wer im Herzen Schmerzen leidet und wem von Seiten des Herzens ein Schwächeanfall droht, der esse sogleich eine hinreichende Menge Galgant, und es wird ihm besser gehen. Und ein Mensch, der ein hitziges Fieber in sich hat, trinkt Galgantpulver in Quellwasser und er wird das hitzige Fieber löschen.“ So formulierte es einst die Heilige Hildegard von Bingen.

Galgant hilft unserem Kreislauf, dem Magen und dem Immunsystem

Denn die findige Klosterschwester kannte bereits im 12. Jahrhundert die Heilwirkung der exotischen Galgantpflanze. Besonders bei Herzschwäche riet die Heilige Hildegard zur Einnahme von Galgant. Vor allem die wärmende und belebende Wirkung von Galgant betonte sie und setzte ihn vielseitig ein. (Lesen Sie hier: Heilkraut Zitronenverbene: Entspannt und hilft bei zahlreichen Beschwerden)

Auch heute noch gibt es in der Apotheke oder im Reformhaus Galgant-Tabs zu kaufen (die meist mit Fenchel versetzt sind, damit es nicht zu scharf schmeckt). Die Wirkung des Galgant umfasst drei Hauptgebiete. Herz, Magen und Immunsystem. In der Naturheilkunde kommt Galgant beispielsweise bei der Nachsorge (und Vorsorge) eines Infarktes zum Einsatz, bei Angina pectoris, Herzschwäche, Kreislaufproblemen, Erschöpfung, Magen-Darm-Problemen wie Übelkeit, Völlegefühl, Blähungen, Grippe, Fieber und zur Steigerung der Abwehrkräfte.

Denn Galgant wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und sogar antiviral. Selbst den Weg in die Krebstherapie hat er schon gefunden. Die Wurzel kann in der Küche als Pfeffer-Ersatz zum Einsatz kommen und somit täglich in kleinen Dosierungen den Weg zu unserem Geschmackssinn finden. Denn ja: Man muss sich erstmal an den pfeffrig-scharfen Geschmack gewöhnen.

Doch tatsächlich hat Galgant eine mildere Schärfe als Ingwer. Und wer morgens beispielsweise nicht ohne Kaffee in die Spur kommt, kann es auch mal mit einer Tasse Galgant-Tee versuchen. Hierfür wird die frische Wurzel in Scheibchen geschnitten, mit kochendem Wasser übergossen und für zehn Minuten ziehen gelassen. Abseihen und in kleinen Schlucken trinken.

Wer gerade schwanger ist, sollte von Galgant allerdings die Finger lassen, denn er kann unter Umständen verfrühte Wehen auslösen. Und wie immer gilt natürlich: Vor Einnahme erst mit dem Arzt oder Heilpraktiker sprechen. Gerade wenn es um Herzgeschichten geht, sollte niemand auf eigene Faust etwas einnehmen. (Lesen Sie auch: Ob Erkältung, Insektenstiche oder Rheuma - So hilft Giersch unserem Körper)

Video: Hausmittel gegen Erkältungen: Diesen Fehler sollten Sie beim Ingwertee vermeiden

Wer Galgant anbauen möchte, benötigt lediglich ein Rhizom, also ein Teilstück. In einem Topf mit lockerer Erde und einer guten Drainage freut sich der Galgant über viel Wasser und Wärme. Und zwar ganzjährig. Ab und zu muss er – wenn es geht biologisch – gedüngt werden. Dann steht der Ernte nichts mehr im Wege.

Rezept für Habermus

Zutaten (für 2 Portionen):
2 Tassen Dinkelflocken
2 Tassen Wasser
1 säuerlicher Apfel
1 kräftige Prise Zimt
1 Messerspitze gemahlener Galgant
1 TL Honig
1 EL gemahlene Mandeln
1 EL Flohsamenschalen

Zubereitung: Die Dinkelflocken mit dem Wasser in einen Topf geben, aufkochen und 20 Minuten weich köcheln lassen. Den Apfel mit Schale raspeln und dazugeben. Vom Herd nehmen, Galgant und Zimt unterrühren, dann die Mandeln und die Flohsamen zufügen. Zum Schlüss mit dem Honig süßen und genießen.

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