Das Kraut der Schamanen: Salbei wirkt gegen Entzündungen und übermäßiges Schwitzen

Unsere Heilkräuter: Salbei wirkt gegen Entzündungen und übermäßiges Schwitzen. Zudem wird es schon seit Urzeiten zum Räuchern genutzt, um schlechte Energien loszuwerden.
Fulda - Der gute alte Salbei (Salvia officinalis) hat es nicht leicht. Denn nicht wenige Menschen mögen seinen aromatischintensiven Geschmack nicht. Dabei haben die pelzigen Blättchen unfassbar viel für die Gesundheit zu bieten.
Fangen wir doch erstmal beim Namen an. Der lateinische Begriff Salvia stammt von salvare, was heilen bedeutet. In unseren Breiten wird er bereits seit dem Mittelalter gerne genutzt, um Entzündungen einzudämmen, den Magen-Darm-Trakt zurück in die Spur zu bringen oder überschüssige Schweißbildung in geregelte Bahnen zu lenken.
Unsere Heilkräuter: Salbei wirkt gegen Entzündungen und Schwitzen
Wer zum Beispiel gerade im Sommer mit seinen Schweißfüßen zu kämpfen hat, kann sich regelmäßig ein Fußbad mit Salbei gönnen. Hierfür einfach frisch gepflückte Salbeiblätter mit 250 Milliliter kochendem Wasser übergießen, zehn Minuten ziehen lassen und in eine Schüssel mit lauwarmen Wasser gießen. Füßchen rein, entspannen und nach dem etwa 20-minütigem Bad gut abtrocknen.
Als Tee genossen bringt Salbei die Galle auf Trab, hilft bei Gastritis, löst Schleim bei starken Erkältungen und lindert Halsschmerzen. Allerdings sollte Salbei nicht im Übermaß konsumiert werden. Wie immer hilft es, vorab mit dem Arzt oder Heilpraktiker zu sprechen. Abgekühlter Tee kann zum Spülen des Mundraumes bei Aphten oder Zahnfleischentzündungen genutzt werden. Und natürlich auch bei den bereits erwähnten Halsschmerzen. (Lesen Sie hier: Ob als Saft, Creme oder in der mediterranen Küche - Thymian besitzt oft unterschätzte Kräfte)
Salbei hilft übrigens auch gegen Mundgeruch. Äußerlich aufgetragen kann Salbei bei Entzündungen und Rötungen der Haut oder Ausschlägen genutzt werden. Unsere Vorfahren nutzen die Pflanze übrigens als Zahnpasta. Mit den pelzigen Blättern wurden die Zähne sauber gerieben (Salbei wirkt auch gut gegen Bakterien und Pilze), die Stängel wurde als eine Art Zahnstocher verwendet.
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Früher räucherten die Menschen gerne mit getrocknetem und verbranntem Salbei ihre Häuser aus, um Dämonen zu vertreiben und die Energien auf ein gutes Niveau zu bringen – ein solcher Rauch hilft real gegen Insekten. In Nordamerika ist Salbei die wichtigste Pflanze bei Ritualen der American Natives und eine Lehrerpflanze von Schamanen.
Es stimmt übrigens nicht, dass es sich hierbei um tumben Geisterglauben handelt. Denn Salbei hilft tatsächlich gegen Bakterien, die in der Luft herumschwirren. In der Küche macht sich das Kraut gut bei fetten Speisen, in Eintöpfen oder zu Hülsenfrüchten. Wer die italienische Küche liebt, weiß, dass ein gutes Saltimbocca nur mit ein paar Blättchen frischem Salbei funktioniert. Und jetzt habe ich Hunger; Sie auch? (Lesen Sie hier: Wertvolle Bitterstoffe durch Wermut - Mehr als nur das Gin-Kraut)
Rezept Mundspüllösung
Zutaten:
500 ml destilliertes Wasser
1 Handvoll frischer Salbei
1 Handvoll Minze
1/2 TL Natron
1 Prise Salz
Zubereitung: Zuerst werden die Kräuter leicht angequetscht. Das funktioniert mit dem Mörser oder einfach mit dem Nudelholz. Die Kräuter mit dem Wasser in einen Topf geben und aufkochen lassen.
Hitze reduzieren und für etwa 30 Minuten mild köcheln lassen, bis sich das Wasser grünlich färbt. Nicht abkühlen lassen und noch heiß durch ein Sieb in eine dunkle Flasche füllen. Salz und Natron zufügen und vor jedem Benutzen aufschütteln.