Hilfe bei Einschlafproblemen - Dill würzt nicht nur Fisch und Gurken

Er riecht intensiv-aromatisch und passt sehr gut zu Fisch und Gurken: Dill (Anethum graveolens) ist eine typische Pflanze, die aus keiner Kräutermischung wegzudenken ist. Zum Glück.
Fulda - Viele von uns kennen Dill als Salatzutat. Doch tatsächlich wurde im Mittelalter ein Büschel Dill zur Abwehr von Albträumen unters Kopfkissen gelegt – oder zur Abwehr von böse Hexen über die Tür gehängt. Doch im Grunde sind die Einsatzgebiete des Dills nicht ganz so mystisch.
Seine Heilkräfte helfen bei Magenbeschwerden, Appetitlosigkeit, Blähungen und Menstruationskrämpfen. Stillenden Müttern wird Dill ebenfalls empfohlen, denn er unterstützt die Milchbildung. Auch bei Schlafproblemen kann Dill für Linderung sorgen. Für Tee kommen die zerstoßenen Früchte des Dills zum Einsatz. 5 Gramm auf 100 Milliliter gekochtes Wasser, fünf bis zehn Minuten ziehen lassen – fertig ist der Dill-Tee.
Heilkraut: Dill würzt Salat und Fisch - und hilft bei Einschlafproblemen
Der hilft allerdings nicht bei Einschlafproblemen. Hierfür soll Dill-Wein helfen (ein Glas Weißwein wird erhitzt, dann über einen Teelöffel Dill-Samen gegossen; ziehen lassen, abseihen, langsam trinken und ab ins Bettchen). Wie auch immer gilt natürlich auch hier: Erst mit Arzt oder Heilpraktiker sprechen, bevor man an sich selbst herumdoktert. Aber das versteht sich ja von selbst. (Lesen Sie hier: Deutscher Küchenklassiker in neuem Gewand: Probieren Sie Honig-Wein mit Petersilie)
Dill gehört zur Familie der Doldenblütler. Die Würzpflanze stammt ursprünglich aus Vorderasien, wird heute aber auf der ganzen Welt angebaut. Bereits im antiken Griechenland sowie im alten Rom wurde sie verwendet (so rieben sich Gladiatoren mit Dill-Öl ein, damit ihre Wunden besser heilten).
Dill kann sowohl in der freien Natur als auch im Gewächshaus angebaut werden. Perfekt geeignet für den Anbau sind feucht-warme Böden mit einem hohen Humusanteil. Das einjährige Gurkenkraut möchte nach Möglichkeit ein vollsonniges Plätzchen im Garten beziehen. Denn nur an einem sonnigen Standort kann die Pflanze viel ätherisches Öl ausbilden.
Aussäen im April - Dill vermehrt sich auch im heimischen Garten
Unter guten Bedingungen werden die Pflanzen gerne mal bis zu einem Meter hoch. Mit einer Muschelschicht kann für eine gleichmäßige Feuchtigkeit des Bodens gesorgt werden, denn auch das mag der Dill. Bereits im April kann Dill direkt ins Freie gesät werden. Doch der Standort sollte genau bedacht werden, denn Dill lässt sich nur schwer umsetzen. Wo er gedeiht, da bleibt er auch – und vermehrt sich fröhlich immer weiter.
Es ist tatsächlich auch sehr leicht, eigenes Saatgut zu gewinnen. Sobald die Samen bräunlich werden, kann man die Dolden abschneiden, zusammenbinden und kopfüber zum Trocknen aufhängen. Die Samen lassen sich gut an einem kühlen und trockenen Ort aufbewahren – zum Beispiel in einem Briefumschlag.
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Eng verwandt ist der Dill übrigens mit dem Fenchel. Das ist schon leicht an dem fächerigen Kraut zu erkennen, das beide Pflanzen ausbilden. Wer Dill in seinem Garten säen will, kann dadurch auch das Gedeihen von anderen Pflanzen positiv beeinflussen. Möhren, Gurken und Salat mögen es gerne, wenn Dill in der Nähe ist. Wie bereits erwähnt handelt es sich bei dem Dill um einen Doldenblütler. Und eben diese sind nicht kompatibel miteinander.
Damit sich keine Krankheiten entwickeln können, werden an dieselbe Stelle erst nach vier bis fünf Jahren wieder Dill oder andere Doldenblütler, wie zum Beispiel Petersilie, angebaut. Am besten schreiben Sie es sich auf, wann und wo Sie Dill und Co. angepflanzt haben.