Kamille hilft nicht nur gegen Bauchschmerzen: Was die Blume des Sonnengottes alles kann

Kamillentee ist vielen Menschen ein Graus. Verbindet man damit doch automatisch einen verkorksten Magen und Unwohlsein. Dabei hat die Kamille so viel mehr drauf, als gegen Bauchschmerzen zu helfen.
Fulda - Im alten Ägypten wurde die Kamille als Blume des Sonnengottes verehrt. Bei den Germanen zählte sie zu den neun heiligsten Pflanzen. Es gibt wohl kaum eine Kräuterapotheke ohne Kamille, ebenso keinen Krankenhausaufenthalt ohne Kamillentee. Was vielleicht auch der Grund dafür ist, dass sich kaum jemand auf ausdrücklichen Wunsch einen Kamillentee aufbrühen lässt, ohne schlimme Magenschmerzen zu haben.
Und das ist eigentlich echt schade, denn Kamille heilt auf so vielen Ebenen. Sie ist krampflösend, wundheilend, pilzwidrig, beruhigt die Nerven, sorgt für süße Träume und verscheucht innere und äußere Entzündungen. Zum Einsatz kommt die Kamille als Sitz- oder Dampfbad, als Tee oder als Auflage. (Lesen Sie hier: Zarte Blüte, starke Wirkung: So hilft die Cistus-Pflanze unserem Körper)
Heilkraut: Kamille hilft beim Einschlafen und gegen Bauchschmerzen
Wer beispielsweise Probleme mit der Magenschleimhaut hat, sollte mal eine sogenannte Rollkur ausprobieren (siehe auch Kasten). Hierfür trinkt man einen halben Liter frisch aufgebrühten Kamillentee und rollt dann einmal rundherum durchs Bett und ruht dann am besten noch eine halbe Stunde nach.
Und ganz ehrlich: Wer bekommt das von uns heutzutage eigentlich noch hin, ohne durchzudrehen? Über eine Stunde im Bett zu sein, ohne zu schlafen?
Kleiner Tipp: Lassen Sie dabei mal Ihr Handy beiseite, lesen Sie nicht, hören Sie keinen Podcast, telefonieren Sie nicht mit Mama, bleiben Sie einfach mal mit sich selbst alleine. Da geht’s ganz schön rund im Köpfchen. (Lesen Sie hier: Kapuzinerkresse hilft gegen Entzündungen - und verleiht Kräuterbutter einen besonderen Geschmack)
Video zur Powerblüte: Was Kamillentee alles kann
Zurück zur Kamille: Es handelt sich um eine einjährige Pflanze, die es gerne vollsonnig und humusreich mag. Perfekt ist zudem lehmiger Boden. Ausgesät wird Kamille von April bis Mai, die frisch geöffneten Blumenköpfchen werden am besten im Sommer geerntet. Morgens an einem sonnigen Tag.
Im Rheinland gibt es übrigens den schönen Spruch: „En got Köppsche Kamillentee hölp besser wie drei Döktersch“ (eine gute Tasse Kamillentee hilft mehr als drei Ärzte). Es macht also durchaus Sinn, ab und zu zu dem Päckchen mit Kamillentee zu greifen.
Rezept
Haar-Spülung
Zutaten:
50 g Kamillenblüten
1/2 Liter abgekochtes Wasser
Zubereitung: Die Kamillenblüten mit dem abgekochten, noch warmen Wasser übergießen, zehn Minuten ziehen lassen, abseihen und als Haar-Spülung für blondes und blondiertes Haar verwenden.
Rezept
Rollkur
Zutaten:
2 EL Kamillenblüten
500 ml heißes Wasser
Zubereitung: Aus Blüten und heißem Wasser Tee zubereiten und zehn Minuten ziehen lassen. Den Tee trinken und ins Bett legen. Erst zehn Minuten auf den Rücken, dann zehn Minuten auf die rechte, zehn Minuten auf die linke Seite und auf dem Bauch enden.