Das war ja auch immer so ein typisches Oma-Rezept: Holunderschnaps. Oder Hollerschnaps, wie er auch oft genannt wird. Von Schnaps halte ich persönlich nicht allzu viel, weil ich ihn einfach nicht vertrage. Als Tee sind mir die Holunderblüten lieber. (Lesen Sie hier: Erfrischende Rhabarber-Limo mit Zitrone - So mixen Sie den sommerlichen Vitamin-Kick)
Hierfür werden die Blüten einfach getrocknet und mit heißem Wasser aufgebrüht. So helfen sie beispielsweise sehr gut bei Erkältungskrankheiten und sogar Grippe. Das gleiche gilt für Holunderblütensirup in warmem Wasser aufgelöst.
Doch auch in Schorlen oder zum Dessert kann der Sirup zum Einsatz kommen. Und tatsächlich sollen Holunderblüten gar bei Heuschnupfen helfen. Hierfür ist die enthaltene Chlorogensäure verantwortlich.
Bei verschiedenen Test wurde zudem ein blutdrucksenkender Effekt beobachtet. Auch auf den Magen wirkt sich diese Säure positiv aus. Und im Zellmodell wurde nachgewiesen, dass Chlorogensäure die so genannte Apoptose (den programmierten Zelltod) bei Krebszellen auslösen kann.
Besonders wichtig beim Pflücken in der Natur ist es, nur so viel mitzunehmen, wie man braucht. Denn aus den gesunden Blütchen werden im Spätsommer dann die ebenfalls sehr heilsamen Holunderbeeren. Roh sollten sie auf keinen Fall verzehrt werden, denn das enthaltene Sambunigrin kann Blausäure freisetzen. Doch sobald die Beeren erhitzt werden, verfliegt der bedenkliche Stoff. Als Saft, Gelee oder Obstwein, in Roter Grütze oder in Gebäck machen sich die kleinen Beeren gut.
Zutaten:
10 schöne Holunderblüten
2 Bio-Zitronen
5 EL Blütenhonig
ca. 1 l Wasser
Zubereitung: Die frisch gepflückten Holunderblüten werden erstmal für eine Stunde auf Zeitungspapier ausgelegt, damit eventuelle Bewohner wegkrabbeln können. Danach werden die feinen Blütchen vorsichtig von den bitter schmeckenden Stängeln abgezupft. Achtung – es staubt! Aber: Je mehr Blütenstaub vorhanden ist, desto besser sind die Blüten.
Die Schale einer Zitrone fein abreiben und zu den Blüten geben. Die Zitrone im Anschluss auspressen, die andere Zitrone in Scheiben schneiden. Blüten, Zitronenscheiben, -saft und -schale in eine Schüssel geben und vermischen. Das Wasser zum Kochen bringen und über die Blütenmischung gießen.
Wenn das Wasser unter 40 Grad abgekühlt ist, den Honig einrühren. Schüssel mit einem Teller abdecken und 48 Stunden ziehen lassen. Erst durch ein grobes, dann durch ein feines Sieb gießen und in sterilen Glasflaschen aufbewahren. Der Sirup hält im Kühlschrank ca. 4 Monate.