Ich kann von mir nicht sagen, dass ich als Kind besonders viel Wert auf Rhabarber gelegt hätte, obwohl es mir auch nie sauer genug sein konnte. Meine Oma war immer hellauf entsetzt, wenn ich die fast noch grünen Johannisbeeren direkt vom Strauch futterte. Ganz zu schweigen von Stachelbeeren oder noch leicht grünen Pflaumen. Herrlich. Bauchweh bekam ich davon nie.
Und auch meine Oma kochte sehr gerne ihr ganzes Obst ein. Berge von Apfelkompott, eingemachten Stachelbeeren und Johannisbeer-Sirup, den es zum Vanillepudding gab, stapelten sich in der Küche und wurden nach und nach im Keller verstaut.
Mein Garten gibt noch nicht so viel an Obst her, dass ich nicht wüsste, wohin damit. Doch auch ich betrachte stolz wie Bolle meine ersten Äpfel, die voll beladenen Beerensträucher und die einst so schüchterne Walnuss, die plötzlich explodiert ist. Schon toll, wenn man ein Stück weit unabhängig vom Supermarkt sein kann. Gerade jetzt, wo alles immer teurer wird.
Und übrigens: Aus Rhabarber lässt sich auch eine sommerliche Limo mit Zitrone mixen.
Zutaten:
500 g Rhabarber
300g Erdbeeren
1 Bio-Zitrone
300 ml stilles Wasser
300 g Zucker
Zubereitung: Den Rhabarber schälen und mit den Erdbeeren kleinschneiden. Die Zitrone auspressen und mit den Fruchtstücken in einen Topf geben. Zucker und Wasser dazu und gut verrühren. Langsam aufkochen lassen und auf mittlerer Hitze köcheln lassen, bis der Rhabarber matschig wird. Vom Herd nehmen und durch ein sehr feines Sieb streichen. Den entstandenen Sirup erneut aufkochen und in sterile Glasflaschen abfüllen. Hält sich im Kühlschrank bis zu einem Jahr. Geöffnete Flaschen zügig verbrauchen.