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Der Vogel zum Fest: Rezept für gebratenen Truthahn mit weihnachtlicher Soße

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Von: Anne Baun

Gebratener Truthahn
Sie wissen noch nicht, was an Weihnachten serviert werden soll? Probieren Sie es doch mal mit gebratenem Truthahn. © Africa Studio/Adobe Stock

An Weihnachten haben wir in der Regel genau zwei Möglichkeiten. Wir kochen und haben Spaß dabei, oder wir kochen und werden wahnsinnig. Kochbuchautoruin Anne Baun entscheidet sich für Variante 1.

Fulda - Einen dicken Vogel in den Ofen zu schieben klingt für manchen Hobbykoch möglicherweise erstmal abschreckend. Doch tatsächlich ist die Zubereitung des Truthahns sehr viel einfacher als man vermuten würde. Versuchen Sie es doch mal! Und eigentlich macht ja der Ofen die Arbeit; wir müssen lediglich das Gemüse kleinschneiden und den Puter ab und zu mit Fett übergießen.

Doch die Nervosität bleibt, wenn man sich die Familie zum Weihnachtsessen eingeladen hat - egal wie groß (oder klein) die Tafel in Corona-Zeiten sein mag. Wird der Truthahn rechtzeitig gar? Und die allerwichtigste Frage: Schmeckt es allen? Denn für eine Gruppe zu kochen, ist heutzutage eine echte Herausforderung. Der eine verträgt dies nicht, der andere jenes, der nächste isst kein Fleisch, und irgendwer ist bestimmt neuerdings Veganer. 

Rezept zum Fest: Gebratener Truthahn mit weihnachtlicher Soße

Ich bin ganz froh, dass meine Familie da sehr pflegeleicht ist. Hauptsache, es ist nicht zu fettig (sagt Mama), Hauptsache, es gibt Eis zum Nachtisch (sagt Papa). Ist beides machbar, also geht’s los! Und wenn es dann nach einer Ladung Kekse - weihnachtliche Engelsaugen zum Beispiel - doch zu viel zu futtern gab, dann helfen die drei goldenen Regeln: Jogginghose, Fenchel-Anis-Kümmel-Tee und ein langer Spaziergang.

Eigentlich ist es ja auch gar nicht schlimm, wenn man mal zu viel gegessen hat. Solange es nicht zur Regel wird, ist das halb so wild. Und wenn man bei jedem Bissen, den man sich zu Weihnachten in den Mund schiebt, ein schlechtes Gewissen hat, dann ist das eigentlich nur noch ungesünder. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Zubereiten und Essen!

Rezept

Zutaten für vier Personen:
1 Bio-Truthahn oder Bio-Baby-Pute von 4 – 5 kg (plus Hals und Innereien)
125 g Butter
6 Scheiben Bio-Speck
3 Zwiebeln
3 Karotten
2 Selleriestangen
4 Zweige Rosmarin
4 Lorbeerblätter
Meersalz
Pfeffer
Muskatnuss

Für die Füllung:
450 g Bio-Wurstbrät
1 altbackenes Brötchen
2 Zwiebeln
3 Zweige frischer Salbei
Pfeffer
Salz
2 Mandarinen
1 Thymianzweig

Für die Soße:
100 ml Portwein
2 TL Cranberry-Marmelade
4 TL Dinkelmehl (Type 630)

Zubereitung: Den Truthahn etwa zwei bis zweieinhalb Stunden vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank nehmen. Zwiebeln, Karotten und Sellerie grob schneiden und in eine große ofenfeste Form geben. Drei der Rosmarinzweige, Lorbeer und Innereien hinzufügen und alles einmal vermischen. Den Truthahn mit der Butter einreiben, salzen, pfeffern und Muskatnuss darauf streuen. Dann die Speckscheiben auf die Truthahnbrust legen.

Für die Füllung Brötchen und Zwiebeln kleinschneiden und einmal durch den Mixer jagen. Den Salbei zugeben und weitermixen. Mit dem Wurstbrät vermengen, 2 Teelöffel Wasser zugeben, salzen und pfeffern. Zuletzt mit den Händen vermengen und den Truthahn damit füllen. Manche Köche lösen die Haut an der Brustseite mit einem Löffel und schieben auch dort Füllung hinein. Den gefüllten Truthahn auf die Gemüse-Innereien-Mischung setzen.

Die Mandarinen halbieren und zur Füllung in die Bauchhöhle stecken, zusammen mit dem verbliebenen Rosmarin- und dem Thymianzweig. Am besten ist es, ein Garthermometer zu verwenden und dies in die dickste Stelle des Vogels zu stecken. Den Truthahn mit Alufolie umwickeln und bei 180 Grad Ober-/Unterhitze im Ofen für ca. 140 bis 175 Minuten braten (man rechnet 35 Minuten pro Kilo).

Gebratener Truthahn mit weihnachtlicher Soße: So wird er zubereitet

Alle halbe Stunde die Folie anheben und den Vogel mit dem ausgetretenen Fett beträufeln. Eine halbe Stunde vorm Ende der Garzeit die Folie komplett entfernen und den Truthahn knusprig braten. Das Thermometer sollte 70 Grad anzeigen.

Es wird empfohlen, den Truthahn vor dem Servieren noch einige Zeit ruhen zu lassen. Am besten auf einer vorgewärmten Platte und eingepackt in Alufolie. Derweil kann die Soße zubereitet werden. Es macht Sinn, den Truthahn vor seinem Ruhepäuschen ein wenig schräg zu halten und den Saft zurück in die Ofenform laufen zu lassen.

Video: Der Truthahnbraten steht auf dem Spiel

Dann wird mit einem Esslöffel das Fett abgeschöpft (man kann es über einen längeren Zeitraum in einem Glas im Kühlschrank aufheben; es zu verschwenden, wäre eine Schande).

Die Ofenform landet samt Inhalt auf dem Herd und wird hocherhitzt. Wenn dies mit der Form nicht funktioniert, packen Sie einfach alles in einen Topf. Wenn es blubbert, kommt der Portwein hinzu, dann die Marmelade. Immer gut rühren, damit sich die Röststoffe vom Boden lösen. Zum Schluss wird das Mehl eingerührt und die Soße durch ein Sieb gegossen. Dazu passen Ofenkartoffeln, glasierte Möhren und ein frischer Salat mit Cranberries. Guten Appetit.

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