Artenschützer fordern Zerstörung von Elfenbein
- München/Erbach (dpa/lhe) - Die Bundesregierung soll nach dem Willen der Artenschutz-Organisation Pro Wildlife die Bestände an beschlagnahmtem Elfenbein in Deutschland zerstören. In deutschen Asservatenkammern lagerten Schätzungen zufolge allein mehr als eine Tonne Stoßzähne, teilte der Verein am Donnerstag in München mit. Nach Recherchen der Organisation haben die Behörden seit 1996 bundesweit mehr als 6500 Schnitzereien sowie mindestens 135 ganze Stoßzähne beschlagnahmt. Die Bundesregierung müsse mit dieser Zerstörung ein international sichtbares Zeichen gegen den Elfenbeinhandel setzen, verlangte Pro Wildlife.
Ein Zentrum der Elfenbein-Schnitzerei ist der Odenwald. Die dortige Drechsler- und Elfenbeinschnitzerinnung spricht sich dafür aus, als Ersatz auf Mammutelfenbein zurückzugreifen. Die Zähne der ausgestorbenen Tiere lagerten in großer Menge an der Polarmeerküste sowie in Kanada und Alaska - seit Jahrtausenden konserviert im Permafrost, sagte Innungs-Obermeister Jürgen Schott.