Datenpanne und lahmgelegte Internetseiten: Probleme mit Deutschlandticket gehen weiter
Das Deutschlandticket ist da. Doch zum Start gibt es überall Probleme – lange Warteschlangen, überlastete Server und Datenpannen.
Update vom Mittwoch, 3. Mai, 9.21 Uhr: Die Probleme zum Start des Deutschlandtickets in Hessen reißen nicht ab. In Frankfurt bildeten sich wegen des 49-Euro-Tickets lange Schlangen an der Hauptwache. Zudem kostet die Internetseite der Deutschen Bahn den potenziellen Bahnfahrern weiterhin Nerven. Auch am Mittwochmorgen (3. Mai) sprach die DB vor überlasteten Servern und bat Kundinnen und Kunden, es zu einem späteren Zeitpunkt mit dem Kauf zu versuchen. Wer das Glück hat, und ein Deutschlandticket buchen kann, bekommt oft im zweiten Schritt Probleme. Dann heißt es nämlich: „Bei der Verarbeitung Ihres Abonnements ist ein Problem aufgetreten.“ Der Auftrag werde bearbeitet.
Auch in Nordhessen verlief der Start der Deutschlandtickets alles andere als reibungslos. Neben der Überlastung der Homepage des Nordhessischen Verkehrsverbundes (NVV) kam es auch zu einer Datenpanne. Bereits angemeldete Kunden erhielten am Samstag eine E-Mail vom NVV, in der hunderte Adressaten im Mail-Verteiler sichtbar waren. Der NVV sprach bei der Datenpanne von „menschlichem Versagen“.
Deutschlandticket startet auch in Hessen: Doch zum Start gibt es Probleme
Update vom Montag, 1. Mai, 16.06 Uhr: Seit dem 1. Mai gilt - auch in Hessen - das Deutschlandticket. Für 49 Euro ist es zu haben, erlaubt Nutzern beliebig viele Fahrten pro Monat im Nah- und Regionalverkehr. Das Interesse ist offenbar groß.
Denn: Zum Start des 49-Euro-Tickets am Montag ist es auf der Bahn-Website zu einer Störung gekommen. „Im Moment greifen zu viele Nutzer gleichzeitig auf unser Buchungssystem zu“, hieß auf der Seite, auf dem Fahrgäste das neue Angebot normalerweise kaufen können. Das Unternehmen sprach von Verzögerungen aufgrund der hohen Nachfrage.
Das neue Deutschlandticket berechtigt für 49 Euro im Monat zu bundesweiten Fahrten im Nahverkehr. Es ist als monatlich kündbares Abo erhältlich. Neben der Bahn verkaufen auch viele andere Verkehrsunternehmen den Fahrschein.
Deutschlandticket im Vorverkauf: Was es in Hessen zu beachten gibt
Erstmeldung vom Donnerstag, 30. März, 11.27 Uhr: Am 3. April ist es so weit: Der Vorverkauf für das Deutschlandticket startet. Zur Erinnerung: Für 49 Euro im Monat können Nutzer beliebig viele Fahrten im Nah- und Regionalverkehr machen. Und das deutschlandweit. Auch in Hessen wird mit einer großen Nachfrage gerechnet.
Gültig ist das Deutschlandticket erst ab dem 1. Mai. Doch der Vorverkauf startet bereits am Montag. Für Hessen heißt es beim Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) dazu: Buchbar ist der Flatrate-Fahrschein über die App „RMVgo“, den hauseigenen Ticketshop auf rmv.de oder vor Ort an den RMV-Vertriebsstellen.
Deutschlandticket über RMV in Hessen: Vorbestellung mit Fristen verbunden
Hier gibt es jedoch für Kunden Fristen zu beachten. So ist es nach Angaben des RMV im Ticketshop nur bis zum 20. April möglich, ein Deutschlandticket zu buchen, das ab dem 1. Mai gelten soll. An den RMV-Vertriebsstellen - vor Ort also - sei dies sogar nur bis zum 10. April möglich. Über „RMVgo“ soll es eine entsprechende Frist nicht geben. Hintergrund ist: Bei der Ticketshop- und der Vertriebststellen-Variante wird eine Chipkarte ausgestellt. Das bedarf einer gewissen Vorlaufzeit. In die App wird das Ticket derweil virtuell reingeladen.
Eine Besonderheit beim Deutschlandticket in Hessen sind derweil die Mitnahmeregeln. Denn etwa für Pendler, die mit dem Zug nach Frankfurt fahren, um dort mit dem Fahrrad ins Büro weiterzureisen, stellt sich die Frage: Wie sieht es mit kostenlosen Mitnahmen aus? Beim RMV heißt es dazu: Die Mitnahme von Fahrrädern wie auch von Hunden ist im Gebiet des RMV kostenlos. Allerdings: In anderen Bundesländern und im Bereich anderer Verkehrsunternehmen gelten eventuell andere Regeln. Geht die Reise mit dem Deutschlandticket also über das RMV-Gebiet hinaus, so sollten sich Nutzer vorab über Mitnahmebestimmungen informieren.

Ebenfalls zu beachten: Die 10-Minuten-Garantie des RMV können Kunden des Deutschlandtickets „leider nicht in Anspruch nehmen“, wie es bei den Verantwortlichen heißt.
Deutschlandticket über RMV in Hessen: Günstigere Variante erst ab August 2023
Bislang plant Hessen beim Deutschlandticket in einem anderen Bereich zudem einen absoluten Sonderweg: Geringverdiener in sollen ab Anfang August ein günstigeres Deutschlandticket kaufen können. Es werde 31 Euro pro Monat kosten, teilte das Verkehrsministerium in Wiesbaden mit. Die günstigere Version sei für Menschen, die Bürgergeld, Sozialgeld oder Wohngeld erhielten.
Eine Ausweitung des Fahrplans ist mit Einführung des Deutschlandtickets in Hessen übrigens nicht geplant. Zur Erinnerung: Beim Vorgänger, dem 9-Euro-Ticket, hatte es nach dem Start teils chaotische Szenen in heillos überfüllten Bahnen gegeben. (fd/esa)