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Islamforscherin: Moscheen müssen mehr gegen Salafisten tun

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Von: Redaktion Fuldaer Zeitung

- Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Der Kampf gegen den militanten Islamismus kann aus Sicht von Wissenschaftlern nicht ohne die muslimischen Gemeinden gewonnen werden. «Wir müssen dringend auch die religiösen Akteure mit ins Boot holen», sagte Prof. Susanne Schröter zum Auftakt einer Tagung über Salafismus und Dschihadismus am Freitag in Frankfurt. «Es reicht nicht, alle halbe Jahre mal zu behaupten: «Islam ist Frieden».»

Die Ethnologin der Frankfurter Goethe-Universität leitet das Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam (FFGI), das am Freitag mit dieser Konferenz seine Tätigkeit aufnahm. Zwölf Forscher mit unterschiedlichen Fachgebieten, Nationalitäten und Religionen arbeiten dort zusammen. Sie wollen Entwicklungen in der islamischen Welt wissenschaftlich analysieren und herausfinden, welche Bedeutung diese für Deutschland haben.

Fundamentalische Strömungen seien «nicht allein ein Problem sozialer Defizite», sagte Schröter. «Sie sind auch ein Problem ideologischer Irreleitung, das nur gebrochen werden kann, wenn auch islamische Respektspersonen den Jugendlichen erklären: «Das ist nicht der wahre Islam.»» Die Ideologie des Dschihad sei gerade für junge Männer sehr attraktiv: «Da wird der große Abenteuerspielplatz versprochen, und wenn man stirbt, erwartet einen das ultimative Paradies.»

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