Wegen der Farbe der Briefumschläge: 5-Prozent-Kandidat legt Einspruch gegen Bürgermeisterwahl ein
Uwe Rauhut konnte mit 5,4 % der Stimmen bei der Bürgermeisterwahl in Raunheim nur wenige Wähler von sich überzeugen. Jetzt legt er Einspruch gegen die Wahl ein.
Raunheim – Am 5. März fand die Bürgermeisterwahl in Raunheim (Groß-Gerau) statt. SPD-Kandidat David Rendel gewann die Wahl mit 55,1 % der Stimmen deutlich. Abgeschlagen auf einem der hinteren Plätzen landete Uwe Rauhut, der von der CDU unterstützt wurde. Er holte nur 5,4 % der Stimmen, legte jetzt allerdings Einspruch gegen die Wahl ein. Der Grund dafür ist kurios: Die Briefwahlumschläge hätten laut Rauhut unterschiedliche Rottöne gehabt.
Laut Darmstädter Echo, das als erstes darüber berichtet hatte, seien Rauhut Fotos von den Umschlägen weitergeleitet worden, die ihn stutzig gemacht hätten. Warum genau ihn die unterschiedlichen Rottöne der Briefwahlumschläge irritierten, wollte der Politiker aber nicht beantworten. Wahlleiter Tobias Loy zufolge sei Rauhuts Problem mit den verschiedenen Farben gewesen, dass er eine Rückverfolgung zu Wählern und Bezirken für möglich gehalten habe.

Wie Loy gegenüber dem hr berichtete, sei das aber nicht der einzige Grund für den Einspruch von Rauhut gewesen. Zu den anderen Punkten wollte sich Loy allerdings nicht äußern. Zusätzlich für Verwirrung sorgte, dass Rauhut den Einspruch erst an die falsche Stelle, nämlich den Kreis und das Regierungspräsidium geschickt hatte. Daher kam dieser auch erst verspätet beim Wahlleiter an.
Raunheim: Druckereien verantwortlich für Farbtöne
Zu dem Vorwurf, dass aufgrund der Farben der Briefwahlumschläge Rückschlüsse auf Wähler und Bezirke möglich seien, sagte Loy dem hr: „Der Rotton hat damit nichts zu tun. Wir verwenden manchmal einfach alte Umschläge, die bei den Wahlen zuvor nicht zum Einsatz kamen. Dadurch, dass in den Druckereien unterschiedliche Produktionsprozesse zum Einsatz kommen, kann auch der Farbton anders sein.“ (Jakob von Sass)
Im Jahr 2021 gab es einen richtigen Briefwahl-Skandal bei der Wahl in Raunheim.