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Bad Hersfeld: Festspiele im Zeichen von Frieden, Freiheit und Demokratie

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Festspielintendant Joern Hinkel (links) und Schauspieler Walter Plathe sitzen bei der Leseprobe zum Theaterstück „Notre Dame“.
Damals noch bei der Leseprobe zum Theaterstück „Notre Dame“.: Festspielintendant Joern Hinkel (links) und Schauspieler Walter Plathe. (Archivbild) © Swen Pförtner/dpa

In Bad Hersfeld sind die Festspiele am Freitagabend mit der Premiere von „Notre Dame“ in der Stiftsruine feierlich eröffnet worden. Die Festrednerin Marina Schubarth aus Kiew gedachte Künstlerinnen und Künstlern in ihrem Heimatland.

Bad Hersfeld - Mit einem Bekenntnis zu Frieden, Freiheit und Demokratie haben die Bad Hersfelder Festspiele am Freitagabend begonnen. Die Welt befinde sich im Umbruch, sagte Intendant Joern Hinkel beim Festakt zur Eröffnung der Theaterfestspiele mit Blick auf den Ukraine-Krieg. „Alles, was einem sicher war, ist plötzlich unsicher.“ In Anspielung auf den Antisemitismus-Eklat bei der Kunstaustellung documenta fifteen hob Hinkel zugleich hervor: „Die Freiheit der Kunst geht immer nur so weit, wie die Würde anderer nicht mit Füßen getreten wird.“

Bad Hersfeld: Festspiele werden feierlich mit Premiere von „Notre Dame“ in der Stiftsruine eröffnet

Erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie gehen die Festspiele in diesem Jahr wieder bei voller Platzkapazität über die Bühne. Zur Eröffnung sollte am Abend die Premiere von „Notre Dame“ in der Stiftsruine gezeigt werden - nach der weltberühmten Romanvorlage von Victor Hugo „Der Glöckner von Notre Dame“.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte, sie wolle sich dafür einsetzen, dass das Theaterfestival auch künftig die Unterstützung der Bundesregierung erhalte. Victor Hugo, der in seinem Werk gesellschaftliche Ungerechtigkeiten thematisiert hat, sei heute aktueller denn je, sagte Faeser. Das beschäme, sporne aber zugleich an, sich dafür einzusetzen, diese Ungerechtigkeiten zu beseitigen.

„Ich wünsche meinem Land eines: Freiheit und Frieden“ sagt Festrednerin Marina Schubarth aus Kiew

Festrednerin war auch die in Kiew geborene Regisseurin und Leiterin des Berliner Dokumentartheaters, Marina Schubarth, die schilderte, unter welchen Bedingungen Künstlerinnen und Künstler in der Ukraine ausharrten, und die sie zusammen mit Gleichgesinnten derzeit nach Deutschland hole, um sie in Sicherheit zu bringen.

„Möge der Himmel über Ihnen blau bleiben ohne diesen schrecklichen Rauch, der jetzt über die Ukraine zieht, über die Menschen und die Kunst“, sagte Schubarth. „Ich wünsche meinem Land eines: Freiheit und Frieden.“

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