Beide Baukörper behielten ihre Identität und seien dennoch räumlich miteinander verzahnt. Dies gelinge durch die geschickte Anordnung der Kuben auf dem bestehenden Grundriss des Bestandes. Im Inneren entstehen verglaste Innenhöfe, welche den Hubs als Loggien dienen und dem Nutzer auch von dort den Blick auf die historische Gebäudehülle freigibt.
Um die Nachhaltigkeit des gesamten Projekts zu unterstreichen, wird aufgrund der Innenstadtlage das Haus komplett „autofrei“ geplant. Anstelle von Pkw-Parkplätzen, die die Grünfläche versiegeln würden, wird eine Fahrradgarage inklusive Gründach mit Ladestationen vorgesehen. Zwei Anlieferungs- und Besucherparkplätze vor dem Haus stehen zur Verfügung.
Die Gebäuderückwand, die Abbruchkante zum damals größeren Gebäudekomplex ist, wird als moderne Abschlusswand in Richtung der bestehenden Wohnbebauung gestaltet. Sie soll als glatte Schnittfläche zum Ausdruck bringen, dass der Bau früher wesentlich größer war.
Bürgermeister Thomas Fehling: „Die ersten Ideen, Überlegungen und Skizzen des Investors sind vielversprechend. Vor allem lässt das Konzept buchstäblich genug Raum, um auch im Gebäude an die historische Bedeutung als frühem Computer-Produktionsstandort zu erinnern. Sollte so für einen verdienten Einwohner unserer Stadt – Konrad Zuse, einem Pionier mit Weltruhm – doch noch ein angemessenes Andenken entstehen, freut mich das sehr. Dies könnte gut in die touristischen oder kulturellen Aktivitäten der Stadt eingebunden werden.“
Das ehemalige Zuse-Gebäude hatte über viele Monate in den Schlagzeilen gestanden. Der ehemalige Eigentümer lehnte die im Vertrag mit der Stadt zugesicherte Sanierung ab und hatte damit vor Gericht Recht bekommen. Dagegen hatte aber das Hessische Landesamt für Denkmalpflege Berufung angekündigt. Um einem weiteren, jahrelangen Rechtsstreit zu entgehen, kam es zu einem überraschenden Verkauf – eben an Trieschmann und Wilhelm, die nun in einem Jahr fertig sein wollen.