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Rote Fähnchen bei jedem Haufen: Wie Bad Hersfeld dem Hundekot den Kampf ansagt

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Von: Lena Eberhardt

Hundehaufen Fähnchen
Was hier nach Blumen aussieht, sind eigentlich rote Fähnchen, an denen zuvor Hundehaufen entfernt wurden. © Stadt Bad Hersfeld

Die Stadt Bad Hersfeld zieht gegen den Hundekot in den Kampf: die städtischen Gärtnerinnen und Gärtner markieren derzeit in den Blumenbeeten und Grünanlagen der Stadt die Stellen, an denen sie eine „Tretmine“ entfernt haben. So soll seitens der Stadt auf ein wachsendes Problem aufmerksam gemacht werden.

Bad Hersfeld - Wenn die Arbeit der Gärtnerinnen und Gärtner im Frühling die Arbeit in allen öffentlichen Anlagen, Rabatten und Beeten beginnt, wird diese oftmals zur Qual. Grund dafür ist ein wachsende Problem, das von Jahr zu Jahr schlimmer wird: Hundekot.

Bad Hersfeld kämpft mit roten Fähnchen gegen Hundehaufen

„Er belastet die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in zunehmenden Maße, im Frühling besonders deutlich, ansonsten aber auch übers ganze Jahr“, berichtet die Stadt Bad Hersfeld. Egal ob beim Unkraut jäten, beim Mähen oder bei der Säuberung von Wegen und Plätzen - die Mitarbeitenden finden den Kot überall. „Es ist immer unangenehm, wenn man ‚in die Sch…‘ greift, hineintritt oder mit der Motorsense einen Haufen erwischt, um dann von oben bis unten gesprenkelt zu werden“, betont die Stadtverwaltung weiter. Neben dem unangenehmen Geruch geht aber spätestens dann von Hundekot auch eine reale Gesundheitsgefährdung aus.

Um auf die Problematik aufmerksam zu machen, markieren zurzeit städtische Mitarbeiter neue Hundehaufen mit einem roten Fähnchen. Diese verbleiben eine gewisse Zeit dort, bevor sie wieder eingesammelt werden - in der leisen Hoffnung, diese dann nicht mehr stecken zu müssen.

Gärtnermeister Karl-Josef Höfer zu der Aktion: „Dadurch wollen wir zunächst mal bestimmte Hundebesitzer auf die Folgen ihres Handelns hinweisen. Zugleich würden wir uns freuen, wenn sich Bürgerinnen und Bürger auch zu ein bisschen mehr sozialer Kontrolle gegenüber rücksichtslosen Hundehaltern animiert fühlen. Schließlich ist das ein Thema, was uns alle angeht: Wie soll Bad Hersfeld aussehen? Wie wollen wir hier gemeinsam leben? Auf manchen Wiesen können Eltern ihre Kinder zeitweise nicht mehr bedenkenlos spielen lassen. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Angelegenheit!“

Viele Hundebesitzer verhalten sich in der Regel vorbildlich und nutzen die Hundekotbeutel, die an vielen Stellen in der Stadt kostenlos bereitgestellt werden, inklusive dazugehöriger Abfalleimer. Derzeit lässt sich die Stadt diesen Service etwa 7000 Euro jährlich kosten (nur für die Tüten, noch ohne Personalaufwand für das Auffüllen leerer und Einsammeln voller Tüten). „Einige wenige Hundebesitzer beschädigen aber durch ihr rücksichtsloses Verhalten den Ruf der Hundefreunde insgesamt – und machen manchem das Leben schwer“, heißt es seitens der Stadt weiter.

Wie weit mangelndes Unrechtsbewusstsein am „Anfang der Hundeleine“ führen kann, zeigt sich auch an einigen städtischen Kinderspielplätzen. An verschiedenen Standorten im Stadtgebiet werden vor allem bewegliche Spielgeräte wie Schaukeln oder Seilbahnen offensichtlich als Trainingslager zur Hundeabrichtung missbraucht.

Schaukel Hundebiss
An verschiedenen Standorten im Stadtgebiet werden vor allem bewegliche Spielgeräte wie Schaukeln oder Seilbahnen offensichtlich als Trainingslager zur Hundeabrichtung missbraucht. © Stadt Bad Hersfeld

Mutmaßlich wird der Schaukelsitz oder auch der Sitz einer Seilbahn in Bewegung versetzt und der Hund soll dann „realitätsnah“ den Sitz attackieren. Offensichtlich gelingt das den Hunden auch, da deutliche Bissspuren an den Sitzen zu erkennen sind, teilweise sind durch großen Krafteinsatz der Hunde Stücke aus dem Sitz herausgerissen. Mehrfach waren Sitze so stark beschädigt, dass sie wegen Verletzungsgefahr abgebaut und ersetzt werden mussten.

Die Bad Hersfelder Festspiele geben mit Max Herbrechter in der Rolle des Gloucester in Tina Laniks Inszenierung „König Lear“ den zweiten prominenten Namen bekannt.

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